Sion Sono war dabei, auch Hideo Nakata durfte schon mal. Die Liste der beteiligten Regisseure an dem Roman Porno-Reboot von Nikkatsu liest sich wie das Who is who des modernen japanischen Films. Auch bei "When The Rain Falls" sass mit Shusuke Kaneko kein Unbekannter auf dem Regiestuhl. Denn mit Filmen wie der modernen "Gamera"-Trilogie, "Death Note" und dem zweiten Teil der "Azumi"-Reihe hat er schon einige grosse Hits geschaffen und weiss also wie Filme an sich funktionieren.
Umso erstaunlicher ist das Ergebnis bei seinem jüngsten Werk. Denn "When The Rain Falls" ist - so viel sei schon mal verraten - nur Mittelmass. Das wird schon nach wenigen Minuten klar, denn der Film sieht leider unfassbar billig aus. Wenn dann in den Sexszenen auch noch dieser grässliche 70er Jahre Weichzeichner-Effekt über das Bild gelegt wird, wirkt das in Kombination mit den unansehnlichen Set-Designs eher wie aus einem Amateur-Filmchen.
Auch die Riege an Darsteller*innen kann nicht so wirklich überzeugen, am ehesten scheint noch das Ehepaar Sawada gut besetzt worden zu sein. Tomu Miyazaki in der Rolle des Ehemanns ist unfassbar schmierig - beinahe unangenehm anzuschauen und eher eine Karikatur - und Kazuha Komiya als Shiori gefällt mit ihrer generellen Art des Schauspiels. Die Hauptrolle von Darstellerin Kazumi wirkte mir da in vielen Momenten zu flach und unauffällig. Und das, obwohl man mit ihrer Figur auch eine Botschaft senden will.
Denn "When The Rain Falls" will durchaus auch etwas aussagen und den Zuschauer*innen vermitteln. Zum einen kritisiert Kaneko mit seinem Film den Umgang mit der LGBTQ-Community in Japan, zum anderen schneidet er auch Themen wie strukturellen Machtmissbrauch in Firmen an. Das ist positiv hervorzuheben, hätte aber auch gerne etwas umfangreicher eingebaut werden können.
So bleibt "When The Rain Falls" ein eher durchschnittlicher Erotik-Film mit sehr viel Drama und recht offenherzigen Sexszenen, der vor allem unter der miesen Inszenierung leidet. |