FILME •
CN • WHAT WOMEN WANT | WHAT WOMEN WANT •
aka I KNOW A WOMAN'S HEART · WAS FRAUEN WOLLEN 2
CHINA 2011 | |
CAST & CREW | REGIE |
Chen Da-Ming | DARSTELLER | Andy Lau, Hu Jing, Gong Li, Yuan Li, Anya, Kelly Hu, Chan Chi-Pang, Chen Da-Ming, Russell Wong, Osric Chau, Zhu Zhu | PRODUZENT | Chen Da-Ming, Liu Jing, Dede Nickerson, Yu Dong | SCRIPT/BUCH | Chen Da-Ming | MUSIK | Christopher O'Young | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 116 Minuten | |
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FILMINHALT | Sun Zigang (Andy Lau) ist Werbefachmann von Beruf und Macho aus Leidenschaft. Frauen sind für ihn wie Spielzeuge - doch seine Masche zieht. Auch beruflich ist der alleinerziehende Vater erfolgreich. Er gilt als erklärter Favorit auf den Posten des neuen Kreativdirektors der Werbeagentur. Zu seinem Erstaunen muss er aber schließlich feststellen, dass eine Frau diese Stelle einnehmen wird. Li Yilong (Gong Li) gilt als Koryphäe in der Marketingbranche und wurde von der Konkurrenz abgeworben. Von den männlichen Mitarbeitern fordert sie, ihre weibliche Seite zu entdecken und zu erforschen um wie Frauen denken zu können. Bis zum nächsten Tag sollen sie Frauenprodukte testen. Sun ist das zuwider, doch sein Ehrgeiz und Alkoholspiegel, lassen ihn abends genau das tun. Als er schließlich mitsamt Elektroartikel in die Badewanne fällt, erhält er einen schweren Stromschlag, der ihm eine neue Gabe beschert: Er kann hören, was Frauen denken! Anfänglich ein Fluch, wird diese Fähigkeit schon bald zu einem starken Mittel um der zunächst abweisenden Li Yilong näher zu kommen. | |
FILMREZENSION VON RICHARD REICHER | Gerne sagt man den Chinesen ja nach, sie seien perfekte Kopierer - keine Erfindung, kein Patent wäre vor ihnen sicher. In der Filmbranche ist das freilich anders. Zwar lässt man sich im chinesischen Kino gerade in den letzten Jahren gerne immer wieder mal beiläufig von Hollywood inspirieren um die ein oder andere Idee weiterzuverarbeiten und in eigene Produktionen miteinzubinden. Zugegeben sind auch klassisch amerikanische Happy Ends in chinesischen Filmen heute häufiger zu sehen als noch vor 10 Jahren. Vollständige Remakes jedoch passieren vor allem in die andere Richtung. Nicht nur in Zeiten des Autorenstreiks, sind asiatische Drehbücher in Hollywood gefragt wie eh und je - und durchschlagender Erfolg sowohl bei Kritik als auch an den Kinokassen, wie etwa bei Scorseses Departed, bestätigen diesen Trend. Nun aber bedient sich mit Daming Chen ein chinesischer Regisseur mit "What Women Want" eines amerikanischen Erfolgsscripts. Was macht er daraus? Weitestgehend ist seine Version von "Was Frauen wollen" tatsächlich eine Kopie des Originals - doch das soll hier kein Kritikpunkt sein. Warum nicht eine Erfolgsformel die bereits bestens funktioniert hat, übernehmen und auf den chinesischen Markt anpassen? Wie im Original tragen auch hier die Hauptdarsteller die Verantwortung dafür, dass man sich gerne knapp 2 Stunden angenehmem Fluff hingibt. Andy Lau lässt viel von seiner bekannten Leinwandpersönlichkeit in sein Rolle einfließen und spielt schlitzohrig und versiert. Gong Li ist wie immer eine Bank - charismatisch und hier ausnahmsweise auch ungewohnt unsicher, teils gar zerbrechlich darf sie auch ihre komödiantische Ader zeigen. Keine Frage, die Stars tragen diesen Film und machen eine Menge Spaß. Sie sind schön, liebenswert und spielen fürs Publikum. Soll heißen, wir bekommen hier keine Charakterstudien sondern viel eher oberflächliches dafür aber auch augenzwinkerndes Schauspiel geboten. Die Chemie zwischen Gong und Lau klappt vorzüglich - besser fast sogar in der deutschen Synchronversion, in der man Andy Lau nicht mit dem ungeübten Mandarin-Chinesisch kämpfen hört. Der harmlos sexistische Humor, der bereits das Original ausmachte, ist ohnehin eine chinesische Paradedisziplin und funktioniert hervorragend. "Was Frauen wollen 2" ist mit Sicherheit kein Must-See, jedoch ein angenehmer und unterhaltsamer Zeitvertreib da es die beiden Hauptakteure locker schaffen den Streifen durch bereits bekannte Gags und Wendungen zu manövrieren. Was ihn auch für westliche Zuschauer interessant machen könnte ist seine chinesische Note. Auch wenn oberflächlich und populär gehalten, gewährt einem dieses Remake doch einen Einblick in die Wertegesellschaft, einer neu entstehenden Mittel- bzw. Reichenschicht in den chinesischen Großstädten. Pekings Hochhausfassaden sind auf Hochglanz poliert, so wie die Wohnungen und Büros der Figuren. Vor 15 Jahren wäre ein solcher Film auch in China selbst schwer zu vermarkten gewesen. Heute können jedoch schon einige Chinesen mehr etwas mit der Welt der Reichen und Schönen anfangen und sie sich zumindest auch für sich selbst vorstellen und erträumen. Auch wenn Nebenfiguren wie Zigangs Tochter oder Vater gut in die Geschichte eingearbeitet werden, bleibt der Film über weite Strecken oberflächlich und kühl, erreicht keine Tiefe. All der Glanz und Glamour bekommt aber eine angenehm ironische Note, etwa wenn Gong Li, abends mit Sonnenbrille vor einem Restaurant auf ihre Internetbekanntschaft "007" wartet und ängstlich alle vorbeigehenden Personen mustert. Und so versprüht "What Women Want" doch einiges an Hollywood-Flair und schafft es locker auf die sichere Seite, auch ohne wirklich Neues zu bieten. Leichte Kost und gute Unterhaltung, die man recht schnell wieder vergisst. | |
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USER-WERTUNGEN |
7.5/10 bei 2 Stimme(n)
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