FILME •
KR • SPIDER FOREST | SPIDER FOREST
KOREA 2004 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 112 Minuten | |
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FILMINHALT | Kang Min arbeitet für einen TV Sender, bei dem er für eine abendliche Mystery Sendung zuständig ist. Eigentlich mag der junge Mann seinen Job nicht besonders, in erster Linie macht ihm das Arbeitsklima zu schaffen, da er unter großem Druck seines arroganten, erfolgsorientierten Chefs steht. In Kang Mins Leben scheint es aufwärts zu gehen, als er die attraktive Hwang Su-Yeong kennen lernt. Doch es kommt alles anders. Kang Min findet sich in einem geheimnisvollen Wald wieder, der von allen nur als Spinnenwald bezeichnet wird. In einer verlassenen Hütte findet er die grausam zugerichteten Leichen seines Chefs und seiner Freundin wieder. Als Kang Min nach draußen sieht, erkennt er einen Mann und nimmt die Verfolgung auf. Die Hetzjagd endet in einem Tunnel, in dem Kang Min von einem Wagen angefahren wird. Als er schließlich im Krankenhaus wieder aus dem Koma erwacht, versucht er seine bruchstückhaften Erinnerungsfetzen zusammenzufügen um herauszufinden, was in jenem Wald geschehen ist. Dabei versucht ihm sein Freund, der hemdsärmlige Polizist Choi, zu helfen. Als Kang Min der geheimnisvollen Min Su-Jin begegnet, scheint langsam Licht in die Dunkelheit seiner Erinnerungen vorzudringen... | |
FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY | "Spider Forest" ist der bislang international wohl bekannteste Film des koreanischen Regisseurs Song Il-Gon, der hier auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete. Hierbei greift er auf eher unbekannte Darsteller zurück, die zwar eine solide Leistung zeigen, mehr aber auch nicht. Der etwas uncharismatische Hauptdarsteller Kam Woo-Seong schafft es zwar kaum, den Film über fast zwei Stunden zu tragen, dafür entschädigt allerdings Songs virtuose Inszenierung. Mit traumwandlerischen Bildern, geschmeidiger Musik und teils in ihrer Rohheit verstörenden Szenen schafft er eine ganz spezielle Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Song überschreitet die Grenzen zwischen Traum und Realität, so dass es zuweilen äußerst schwer fällt, die gezeigten Szenen richtig einzuordnen. Die zahlreichen Zeitsprünge tragen ihr übriges dazu bei. Beinahe 90 Minuten lang fesselt dieser Film enorm, doch wer dann auf eine halbwegs plausible Lösung hofft, wird enttäuscht werden. Song baut bestimmte Handlungsfetzen in seinen Film ein, die am Ende keinen Sinn ergeben und über deren Bedeutung man nur den Kopf schütteln kann. Im Großen und Ganzen kommt es zwar zu einer Auflösung, aber der Teufel liegt hier im Detail. Im Prinzip laufen in "Spider Forest" zwei unterschiedliche Handlungsstränge nebeneinander her. Zum einen der eingangs erwähnte Mordplot, zum anderen tischt Regisseur Song dem Zuschauer eine diffuse Geistergeschichte auf. Diese beiden Verlaufslinien funktionieren zwar wenn man sie separiert betrachtet, aber leider passen sie innerhalb des Films nicht zusammen. So liefert die Geister Story keine wirklichen Erkenntnisse über den Mordfall, umgekehrt funktioniert das ganze aber genau so wenig. Das Ende ist somit einerseits zwar vorhersehbar, andererseits aber auch sehr unbefriedigend, da die Geschichte einfach nicht schlüssig aufeinander abgestimmt ist. Dieser inhaltlichen Schwäche zum trotz bleibt "Spider Forest" dennoch ein interessanter Film. Das Tempo wirkt sehr reduziert, nur manchmal lässt sich Song zu heftigen Gewaltausbrüchen und, für koreanische Verhältnisse, recht offenherzigen Erotikszenen hinreisen, um dann wieder in seine symbollastige Traumwelt zurückzukehren. Im Endeffekt ist "Spider Forest" ein Film, der voll und ganz von seiner dichten, oftmals schaurig schönen Atmosphäre lebt. Ein Film, der über lange Zeit fasziniert, am Ende allerdings enttäuscht, ja sogar frustriert. Genre Fans sollte dieser elegante, aber inhaltlich leider etwas holprige Mystery Film dennoch einen Blick wert sein. | |
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USER-WERTUNGEN |
7,4/10 bei 5 Stimme(n)
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