Jackie Chan. Ein Name, der vor allem in den 70er und 80er Jahren für feinste Action-Kost aus Hong Kong stand, ehe er den Sprung nach Hollywood wagte und auch dort mit allerlei spassigen Keilereien in Filmen wie "Rumble in the Bronx" oder später "Rush Hour" überzeugen konnte.
Doch während er im Mainstream-Kino angekommen war, sank sein Stern nach der Jahrtausendwende zumindest für Fans früherer Tage immer weiter. Dazu trugen auch politische Aussagen bei, die seine Sympathie für die kommunistische Partei Chinas deutlich machten und die Ambitionen dort als aktives Mitglied tätig zu werden.
Doch zurück zum Film. Mit "Ride On - Die zweite Chance" ist nun sein neuestes Werk in Deutschland erschienen, welches unter der der Regie von Larry Yang entstanden ist. Und leider - so viel sei vornweg schon mal verraten - wird auch dieser Film nicht dazu beitragen, dass Jackie Chan sich wieder größerer Beliebtheit erfreuen wird. Denn vor allem die erste Hälfte könnte so eigentlich auch ein neuer Teil der deutschen Pferdefilm-Reihe "Ostwind" oder ähnlichem sein. Man müsste halt nur den alternden Martial Arts-Kämpfer gegen eine Vierzehnjährige austauschen - fertig ist das Pferde-Drama!
"Ride On" will einfach nicht so recht zünden und wirkt auch so als hätte man unzählige, nicht zu Ende gedachte Ideen in einen Film gepackt. Da sind die - zugegeben recht ansehnlichen - Actionszenen mit Chan und seinem Pferd, dann gibt es wieder die volle Ladung Familien-Drama und Herzschmerz. Abgerundet wird das mit einer kleinen Hintergrundgeschichte, die den Bogen zu Chans eigener Vergangenheit als Schauspieler spannt. So sieht man in einer Sequenz das Pferd wie es vor dem Fernseher im Stall liegt und alte Stuntszenen beziehungsweise Outtakes aus dem Abspann alter Jackie Chan-Filme schaut. Klingt skurril, ist es auch!
Zu allem Überfluss bekommt unser Held am Ende auch noch die Chance gegen die modernen Effekte und den heutigen Standard des Filmemachens zu schimpfen. Früher war ja alles besser?
Das Alles führt dazu, dass "Ride On" kein guter Film ist. Die Geschichte hätte man statt in 125 auch in 90 Minuten erzähle können, auch eine fokussiertere Herangehensweise hätte ihm gut getan. Leider ist das Werk nur ein weiterer Sargnagel auf Chans Filmkarriere. Irgendwann sollte man es einfach gut sein lassen. |