FILME •
PH • GRACELAND | GRACELAND
PHILIPPINEN 2012 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 84 Minuten | |
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FILMINHALT | Marlon Villar (Reyes) arbeitet seit langen Jahren als Chauffeur für den korrupten und pädophilen Kongressabgeordneten Changho (Cobarrubias). Beide Männer haben Töchter im gleichen Alter, ansonsten haben sie wenig gemeinsam. Marlon hat eine kranke Frau und fühlt sich von den manipulativen Spielen, mit denen Changho ihn in seine Frauengeschichten hineinzieht, abgestoßen. Doch da er auf seine Arbeit angewiesen ist schweigt er - und macht sich damit mitschuldig. Changho dagegen versucht alles und jeden mit Geld zu kaufen und sein angeschlagenes Image so zu retten. Doch dann werden die beiden Mädchen Opfer eines Entführers und Changhos Tochter wird getötet, Marlons Tochter entführt. Gegen die Polizei, gegen Changho und gegen die Moral versucht Marlon verzweifelt alles zu tun, um seine Tochter lebendig wiederzubekommen. Doch der Sumpf aus schmutzigen Lügen und Korruption ist tief und Marlon selbst nicht ganz unbeteiligt daran. Als sich herausstellt, dass der Entführer der entschlossene und gewaltbereite Vater eines Opfers von Changhos Sexspielen ist, scheint alles verloren. Auch das Leben von Marlons Frau, das er verzweifelt zu retten versucht... | |
FILMREZENSION VON DANIEL FRICK | "Graceland" ist weniger Kriminal-Thriller und mehr ein Drama und im Kontext des sehr authentisch eingefangenen Szenarios in den Philippinen auch so etwas wie ein Gesellschaftsportrait des südasiatischen Landes. Armut, Gewalt, Korruption, Schmutz und die Trostlosigkeit von Slums und grauen Autobahnen machen den Film hart und nicht die eigentliche Handlung. Man könnte auch sagen, die Metropole Manila ist eine weiterer Hauptdarsteller neben den eigentlichen Schauspielern. Arnold Reyes als Marlon ist kein handelnder Charakter, auch wenn er mit allen Mitteln versucht, das Drama um ihn herum irgendwie heil zu bestehen und zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Er ist aber letztlich wie alle anderen genauso Spielball des gesellschaftlichen Kontexts, in dem politischer Machtmissbrauch und sexuelle Ausbeutung zum Alltag gehören. Dennoch versucht er gegen alle Widrigkeiten seine Tochter zu retten, zwischen größter Angst, Ekel und einem grauen Sumpf aus Lügen. Das wahrlich bedrückende an dem Film sind jedoch letztlich nicht die grauen Bilder, die einen ins Mark treffen oder der verzweifelte Hauptprotagonist der Geschichte. Sondern der Fakt, dass dies genau so und kein bisschen fiktiv die Realität in den Philippinen sein könnte. Dazu passt das offene Ende hervorragend, dass zwar einen Hauch von Hoffnung weckt - aber am Horizont droht schon unversöhnlich das nächste Drama. Dieser Film gräbt sich tief ins Bewusstsein wie ein Splitter im Finger, den man nicht mehr los wird. | |
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