"The Bravest" ist Chinas Antwort auf "Backdraft" und "Deepwater Horizon" und reiht sich nahtlos in das Katastrophenfilm-Genre ein.
Basierend auf einem sich 2010 ereigneten Unfall in einem Öldepot im Hafen von Xingang hat Regisseur und Scriptwriter Tony Chan die Geschichte dramatisiert und mit "The Bravest" seine Genrepremiere. Zuvor hat er sich eher an leichten Stoffen mit romantischen Komödien versucht, orientiert sich mit "The Bravest" aber sichtlich an den westlichen genannten Vorbildern.
In Sachen Pathos steht "The Bravest" den Pendants aus Hollywood in nichts nach. Besorgte Frauen am Telefon, Heldenposen und verzweifelt schreiende Personen in Slow-Motion gibt es zur Genüge. Nicht fehlen darf eine Prise Patriotismus. Die Darsteller tun ihr Bestes mit dem Script, überspannen den Schauspiel-Bogen aber dann doch desöfteren. Dass eine Szene dramatisch ist, muss nicht immer unbedingt an Tonfall und Schauspiel des Darstellers festgemacht werden - der Zuschauer versteht es auch so.
Der Film zieht sich mit fast zwei Stunden Laufzeit etwas in die Länge und hätte den ein oder anderen Subplot weniger gut verkraften können. Der Spannungsbogen wird immer wieder durch Schnitte zu anderen Locations gelockert. Das Ende des Films zieht dann im grossen Spektakel-Finale wieder zügig an und lässt die letzten 30 Minuten wie im Flug vergehen.
Die Flammen-Effekte sind grösstenteils physikalisch und nicht aus dem Renderstudio, was sehr zu begrüssen ist. Sie lassen die Gefahr etwas reeler darstellen, wenn auch in anderen Szenen Rauch-VFX und schlechte Bild-Montagen eindeutig den Computereinsatz zeigen.
"The Bravest" bringt keine wirklichen Innovationen für das Katastrophenfilm-Genre und wird für das Script sicherlich keine Preise gewinnen. Fans des Genres werden dennoch ihre Freude haben. |