Filme mit Zeitreise-Elementen sind schon ein Phänomen für sich und haben sich seit Jahrzehnten als eigenes Genre etabliert. Egal ob in H.G. Wells' "Die Zeitmaschine", "Zurück in die Zukunft" oder "Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit", eines sollte solch ein Werk schon beinhalten: eine coole Zeitmaschine! In Junta Yamaguchis Werk "Beyond The Infinite Two Minutes" ist das eben der iMac, der für einiges an Aufregung im Raum-Zeit-Gefüge sorgt.
Im vergangenen Jahr konnte der Film schon bei einigen Festivals abräumen, unter anderem gewann er den Publikumspreis bei der Nippon Connection. Und das absolut zurecht! Denn "Beyond The Infinite Two Minutes" ist ein Parade-Beispiel dafür, dass es für einen mitreissenden Film kein Millionen-Budget braucht. So wurde das 70-minütige, fast schnittfreie Werk doch tatsächlich mit dem iPhone gefilmt, auch die Schauspieler*innen selber sind alles Amateure gewesen. Die Parallelen zum 2017er-Hit "One Cut Of The Dead" sind also gegeben, was natürlich für zusätzliche Aufmerksamkeit beim japanophilen Publikum sorgte.
Das Werk von Yamaguchi hat definitiv das Zeug zu einem modernen Klassiker und überzeugt neben seiner handwerklichen Qualität auch inhaltlich. Doch auch wenn einige der Kniffe wirklich intelligent sind und mit den großen Genre-Klassikern mithalten können, muss sich "Beyond The Infinite Two Minutes" auch etwas Kritik gefallen lassen. Denn trotz seiner knappen Laufzeit von nur 70 Minuten machen sich hin und wieder einige Längen breit. Da merkt man das dass Konzept dann vielleicht doch eher besser für einen Kurzfilm geeignet wäre. |