"Cha-Cha" ist so ein Film, den man am besten ohne jegliche Vorabinformationen schaut. Denn während man sich zu Beginn noch mit den üblichen Zutaten einer typischen RomCom konfrontiert sieht, nimmt das Werk von Mai Sakai nach rund 45 Minuten eine deftige Wendung. Amüsiert man sich eben noch über die schrägen Charaktere und erfreut sich an der quietsch-bunten Optik inklusive detailverliebter Szenerien, breitet sich plötzlich ein ziemlich komisches Gefühl in der Magengegend aus. Und so findet man sich von einer Minute auf die andere in einer bissigen und düsteren Liebesgeschichte wieder, in der einige sehr deutliche Frage über das Miteinander und Beziehungen im allgemeinen gestellt werden.
Während schon die Story an sich interessant genug ist, um "Cha-Cha" auf die Watchlist zu setzen, glänzt Sakais Werk aber auch mit einem starken Cast. In der Rolle der titelgebenden Cha-Cha kann man sich am schauspielerischen Talent von Marika Ito freuen, die schon in anderen Filmen wie "It?s A Summer Film" in?s Auge fiel. Als Gegenpart Raku ist Taishi Nakagawa zu sehen, der mit seinem Pokerface ebenfalls zur Spannung von "Cha-Cha" beiträgt. Aber auch in den Nebenrollen sind zahlreiche fähige Schauspieler*innen unterwegs, die alle sehr gut miteinander zu harmonieren scheinen.
Für Abwechslung in "Cha-Cha" sorgen neben dem Episoden-haften Aufbau auch Sequenzen, die das Geschehen von einer dritten Person kommentieren lassen, ausserdem gibt es sogar mal eine kurze animierte Szene. Die düstere RomCom hat also alle Zutaten, die "Cha-Cha" zum Pflichtprogramm auf der diesjährigen Nippon Connection machen. |