Na komm. Früher oder später trudelt hier schon 'ne Rezi von Dir ein, damit man weiß, was man von dem Film halten muss.
"Wie kann man eine Blu Ray DVD auf den Markt bringen, welche bei entsprechender Ausrüstung(Blue Ray Player, HDMI Kabel zum Full HD Fernseher mit HDMI Eingang)trotzdem noch schwarze Balken oben und unten auf den Bildschirm bringt ?"(Amazon)
In Sachen Wohnraum, Lebensgesellschaft und Gegenwartsängste der Zivilisation zeigte Pang Ho-cheungs Dream Home 2008 als Variante eines Horrorthriller die derzeitigen Zustände überspitzt, verzogen und dort auch nur als interpretierbaren Rahmen mit böser Pointe ganz am Ende all des Schreckens auf. Der diesjährige Überraschungserfolg Temporary Family der gleichsam noch jungen Regisseurin Vincci Cheung Wan-chi nutzt das selbe Terrain in einer gänzlich anderen, fast gar besser auf die Gegebenheiten anspielenden Geschichte, die die Um- und Zu- und Mißstände im Städtemoloch Hong Kong ähnlich eng mit den Figuren verwebt. Diesmal als romantische Komödie, die sich (anfangs) mehr auf den Humor und weniger die Gefühle der Personen interessiert und dadurch auch leichter als die sonstigen Vertreter um die Schwierigkeiten und Dispute vor allem zwischen Mann und Frau wirkt. Gleichzeitig ein Blockbuster mit sicherer Produktion und ebensolchen Marketing, der in Person der Autorin und Regisseurin fast schon die einzige, dafür in dem Fall aber umso erstaunliche Überraschung birgt.(...)
Im Grunde außerhalb der Sonderverwaltungszone ein Niemand, innen drinnen dafür umso deutlicher oft in den Schlagzeilen, was sich hierdurch, ihr zweiter Langspielfilm nach einer Episode von Heroes in Love und dem (von Kritikern niedergeschmetterten) Genrebastard Kick Ass Girls auch noch nicht ändern wird; aber das allererste Mal so etwas wie nahrende Aufmerksamkeit erregt. Der Film ist am Puls der Zeit, allerdings nicht zu sehr nur auf das Jetzt und Heute festgelegt, sondern könnte – gerade auch in der Verwendung ausdrucksloser Pop- / Fahrstuhlmusik und der (jederzeit anwendbaren) Thematik von Krisen, Moralitäten und persönlicher Freiheiten – auch in paar Jahren Bestand haben und lässt sich auch rückwirkend sehen. Für die Nostalgiker gibt es viel satte Panoramen im Bild, ein bisschen Wehmut und etwaig auch Hoffnung, wobei letzteres auch für die Alleinstehenden und in der Partnerschaft oder gar der Ehe gescheiterten gilt. Speziell auch für die Großstadtisolierten, die Wegrationalisierten, die 'Elite Singles', die keine Eliten und vereinzelt Versprengte, sondern die große anonyme Masse sind, ist dieser Film trotz oder wegen aller narrativen Einfachheit, naiven Kommerzialität und dem Gefühl als Märchen für die auf der Suche und wegen der Suche Verzweifelten gemacht.
Gut besetzt gerade in der Figur von Nick Cheung, des Mannes, der nicht nur die Geschichte mit seinen Worten einleitet, sondern auch durch sie führend und der Aktivpart der Szenerie, der Ideengeber und Beeinflusser der anderen an seiner Seite ist. Selbst Sammi Cheng als Gegen- und Mitspieler, als die Frau an der Seite wirkt anders als üblich hier halbwegs sympathisch, es sei denn, dass es wieder an das Eingemachte, den verschrobenen und verzogenen Auftritt, das Angestrengte und das später Dramatische im Spiel geht. Dies sind leider auch die Schwachpunkte der Inszenierung, in denen auf Befehl der Regisseurin nach ihrem Skript alles auf die Hektik und das möglichst tausend Sachen auf einmal und im Durcheinander ergeht. Nervige Momente und glücklicherweise Ausnahmen einer ansonsten weitgehend angenehm zu folgenden Betrachtung, die sich in den Hintergrund zurücklehnt und nicht eigens störend in den Vordergrund drängt.
Hm ... das klingt jetzt gar nich so schlecht wie der Trailer erwarten ließ.
"Wie kann man eine Blu Ray DVD auf den Markt bringen, welche bei entsprechender Ausrüstung(Blue Ray Player, HDMI Kabel zum Full HD Fernseher mit HDMI Eingang)trotzdem noch schwarze Balken oben und unten auf den Bildschirm bringt ?"(Amazon)
Gibt es übrigens auf Netflix zu sichten, falls dies wer nutzt. Zusammen mit bspw. Simply Actors, der dort als So ein Theater feilgeboten wird, und Ann Huis The Golden Era.
Also ich finde den Dream Home ja doch durchaus schlüssig und die Vorgehensweise nachvollziehbar. Zumindest, wenn man die kulturellen Unterschiede als Grundlage nimmt. (was im Westen anscheinend nicht viele konnten, wenn ich mir die alten Reviews in Erinnerung bringe).
Es ist doch bekannt, dass es in HK diese Haunted Homes gibt, wo mal einer gestorben ist. Der Makler muss das glaube ich nicht selbst erwähnen, aber auf Nachfrage des Interessenten ist er moralisch dazu verpflichtet. Resultat wäre ein deutlich geringerer Kaufpreis. Und je schlimmer der Vorfall, desto besser der Preis (also lieber bestialisch abgeschlachtete Großfamilie als friedlich entschlummerter 100jähriger). Hier im Westen ist man da natürlich etwas weniger pingelig. Hier wird nicht groß gefragt und wenn die Leiche bei Besichtigung noch im Haus liegt, steigt man halt locker drüber weg.
Im Fall von Dream Home ist die Sache so gesehen doch recht klar gewesen: Das Appartement der Begierde ist zu teuer, also bringt man sämtliche andere Wohnparteien im gleichen Haus um, damit der Preis der eigenen Wohnung in den Keller kracht. Absolut logisch, wenngleich nach x Morden vielleicht doch irgendwann auffällig.
Dennoch werde ich das mal im Hinterkopf behalten, falls mich selbst mal ein Immobilienerwerb in HK reizen sollte. (mir würde ja auch schon der tragische Badezimmerunfall reichen - man muss es mit dem Geiz ja nicht übertreiben )