(...)Dabei weist das pompöse Erstlingswerk von bisherigen Script Suvervisor und Assistant Regisseur (viel für das Duo aus Alan Mak und Felix Chong, und für Soi Cheang) Jonathan Li bereits in den ersten vielversprechenden Minuten besonderen Ehrgeiz auch in der visuellen Gestaltung und der Deutlichkeit einer ansprechenden Bildkraft auf, wird mit einem Donnerwetter aus Schlägen, auf Anschlag gedrehten Farbfiltern, gekippten und anderweitig ungewönlichen Kamerapositionen und dies in einer Enge von Blut und Gewalt begonnen, die Ehrgeiz dahinter, aber auch die Kenntnis einer ruppigen Gangart ohne die Übersichtlichkeit zu verlieren vermuten lässt. Eine Wanderung durch einen Wald voller hängender Leichen, ein bald später folgendes Zusammentreffen zwischen einem Trupp weiterer Gauner mit einem Cop-Pärchen auf Mission im früheren Fischerdörfchen Ma Wan bei dunkler Nacht als kraftvoller, mit Installationen auch des Horrorfilmes arbeitender Einstieg, und eine flotte, gefühlt direkt aus dem 85er
The Protector stammende Verfolgungsjagd zu Fuß durch den städtischen Hafen über die anliegenden Schiffe hinweg sind nur der Vorgeschmack für noch Kommendes und dennoch als kleinere Höhepunkte in der treibenden Geschichte gesetzt.
Bezeichnend für den erstaunlich aufwändig produzierten Film, der noch Bombenanschläge inmitten einer Mall und der Stadt sowieso und auch ein ausschweifendes Kampfgefecht auf einem Parkplatz zelebriert, ist dabei vor allem auch die Wahl des Settings, wird nahezu grundsätzlich auf einen Bereich nicht nur außerhalb der Jurisdiktion eigentlich der Polizei, sondern auf eine gänzlich andere Welt, nämlich die des Wassers auf Hoher See und oftmals auch Unterwasser und so fernab der Zivilisation und außerhalb der natürlichen Lebensverhältnisse gar gesetzt. Selbst an Land ist das Klima rau und die Witterungsbedingungen mit viel Wind und Regen bestenfalls als ungemütlich zu bezeichnen und schlechterdings mies bis ungestüm, unter freiem Himmel dann und im nassen Milieu kommt es auf die letzte Sekunde der Versorgung mit Sauerstoff an und wird die Zeit des Lebens und Überlebens bisweilen von jetzt auf gleich heruntergezählt. Der Showdown passend inmitten eines Taifuns dann macht trotz viel Wirksamkeit die gleichen Fehler wie die (in)offiziellen) Vorgänger um die
SPL - Nachzügler
SPL II: A Time of Consequences (2015) und (
SPL III:)
Paradox (2017), wird es etwas mit der Symbolhaftigkeit und den dazu gehörenden Füllszenen sowie der überbordend angestrebten Wichtigkeit angesichts "bloß" einer Genregeschichte leicht übertrieben und dafür das bislang rustikale Tempo in der zweiten Filmhälfte überhaupt etwas ignoriert.