Das beginnt schon mit dem humorvollen Einstieg und einer Pseudo-Geisteraustreibung, die nicht besser inszeniert hätte sein können. Hauptfigur Dr. Cheon und sein "Azubi" sind sympathisch geschrieben und auch die Dramaturgie der Handlung hätte man nicht besser aufziehen können. Auch wenn der Film nur 98 Minuten Laufzeit bietet, hat man nie das Gefühl, dass der Inhalt gehetzt wirkt. Auch Längen sind keine vorhanden, so dass man das Pacing von "The Lost Talisman" als perfekt beschreiben kann.

Gut gefallen haben mir auch die vielen Effekte und Geister-Szenen, die auch technisch auf einem hervorragenden Niveau sind. Hier zeigt sich das koreanische Hochglanz-Kino mal wieder von seiner besten Seite! Generell ist die audiovisuelle Inszenierung von The Lost Talisman absolut hervorzuheben. Die Musik ist episch und mitreißend, unterstreicht aber auch gut die leiseren und durchaus düsteren Momente. Denn auch wenn der Film einen eher lockeren Grundton hat, kann es doch auch mal gruselig und brutal werden. Auch die CGI-Effekte sind auf einem hohen Niveau und überzeugen auch mit einigen coolen Spielereien. Herausheben würde ich hier die Szene, in der der Geist des Dämons von einem Dorfbewohner zum anderen springt und Dr. Cheon und Yoo-Kyung verfolgt. 

In Sachen Cast hat man bei der Besetzung auch vieles richtig gemacht. Dr. Cheon wird von Gang Dong-Won gespielt, den man unter anderem aus Broker und Peninsula kennen könnte und der den charmanten Doktor perfekt in Szene setzt. Auch der Bösewicht wird perfekt von Huh Joon-Ho verkörpert und steht der Hauptrolle in nichts nach. Da bleiben die anderen Darsteller*innen fast schon etwas blass und wirken nebensächlich, machen aber trotzdem einen guten Job.