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asianfilmweb • Filme • Vital (JP 2004)
FILMEJP • VITAL
VITAL

     JAPAN 2004

CAST & CREW
REGIE Shinya Tsukamoto
DARSTELLERTadanobu Asano, Kiki Tsukamoto, Nami Tsukamoto, Ittoku Kishibe, Jun Kunimura, Kazuyoshi Kushida, Lily, Go Riju, Hana Kino, Masato Tsujioka

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD Vital (Edition Asien)

DeutschlandRapid Eye Movies • FSK 16 •
 1,85:1 anamorph
 deutsch DD 5.1, japanisch DD 5.1
 deutsch
 Making Of, Musicvideo, Trailer
WEITERE VÖ
AKTUELLSTE VÖ
 DVDVitalDeutschlandRapid Eye Movies 

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
86 Minuten

FILMINHALT
Der Medizinstudent Hiroshi Takagi verliert sein Gedächtnis bei einem Autounfall, bei dem seine Freundin Ryoko ums Leben kam. Der wortkarge Hiroshi hat danach Schwierigkeiten, wieder in sein Leben zurückzufinden. Erst nach einiger Zeit nimmt er sein Medizinstudium wieder auf. Hiroshi belegt einen Anatomiekurs, bei dem mehrere Leichen seziert werden müssen, deren Gesichter zunächst bedeckt sind. Als Hiroshi mit dem Aufschneiden der Leiche, die seiner Arbeitsgruppe zugeteilt wurde, beginnt, stellt er fest, dass es sich bei der Toten um seine verstorbene Freundin handelt. Die Eltern des Mädchens sind darüber alles andere als erfreut, auch wenn ihre Tochter ihren Körper nach eigenem Wunsch der Wissenschaft zur Verfügung gestellt hat. Zudem entwickelt die rätselhafte Ikumi Interesse am stillen Hiroshi. Der Student lässt sich auf eine Beziehung zu der jungen Frau ein, doch den Tod Ryokos hat er noch immer nicht verkraftet. Hiroshi befindet sich fortan in einer Art Traum, in der sich die Grenzen zwischen realer Welt und seinen Erinnerungen an Ryoko vermischen.

FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY
Shinya Tsukamoto ist sicher einer der interessantesten Filmemacher Japans. Zu Beginn seines Schaffens lebte Tsukamoto noch seinen Metall-Fetisch aus, das Cyberpunk Werk "Tetsuo" ist wohl bis heute sein bekanntester Film. Doch wenn man Tsukamotos Filme chronologisch verfolgt, wird man Zeuge der Entwicklung dieses Mannes, für den "A Snake Of June" ein Wendepunkt seines Schaffens bedeutete. Tsukamoto bewegt sich weg von der Technik und hin zur Natur, der Natur in Form des menschlichen Körpers. Doch während er sich in "A Snake Of June" noch dem Fleisch widmet, geht er in Vital weiter, und versucht das Innere des Menschen zu erkunden, die Seele. Im Vergleich zu Tsukamotos bisherigen Filmen ist Vital sehr beschaulich und nachdenklich geraten. Viele bemängeln hierbei die fehlende Rohheit seiner bisherigen Werke oder auch die mangelnde Komplexität des Plots. Dies zeigt, dass der Film oftmals missverstanden wird. Muss ein Tsukamoto Film schocken? Muss ein Tsukamoto Film eine ganze Reihe an surrealen Handlungssträngen abspulen? Nein, muss er nicht. Man sollte akzeptieren, dass Tsukamoto mit Vital einen neuen Weg eingeschlagen hat, wer sich zu sehr an seinen früheren Werken festklammert, wird sich diesem Film nicht öffnen können. Tsukamoto lässt seine Hauptfigur traumwandlerisch durch eine Welt aus Erinnerungen gleiten und stellt diese in Kontrast zu der Kälte der Wirklichkeit. Hiroshis Freundin Ryoko existiert in beiden Welten, ihr Körper existiert in der Realität, ihre Seele in der Traumwelt. Wenn Hiroshi ihren Körper bis in die tiefsten Schichten zerlegt, dringt er immer mehr in ihre Seele vor. Die Sezierszenen wirken realistisch und können zunächst Ekel hervorrufen, aber man gewöhnt sich bald daran. Viele halten Tadanobu Asano in der Rolle des Medizinstudenten Hiroshi für eine Fehlbesetzung. Es stimmt, mit den unpassenden, langen Haaren wirkt seine Figur wie ein Fremdkörper inmitten der anderen Medizinstudenten. Oft wirkt Asano, als würde er nicht in seine Umgebung und somit in den Film passen, doch wahrscheinlich ist es genau das, was Tsukamoto wollte. Seine Figur ist ein Wandler zwischen den Welten und wirkt somit nicht wirklich greifbar. Asano schafft es sich wie ein Toter durch die Welt der Lebenden zu bewegen und wirkt gleichzeitig lebendig in der Welt der Toten. Mit Ittoku Kishibe, der hier einen Medizinprofessor spielt, harmoniert Asano hervorragend, schließlich standen die beiden schon in diversen Filmen gemeinsam vor der Kamera, u.a. in "Shark Skin Man And Peach Hip Girl", "Survive Style 5+" und "Zatoichi". Auch die beiden Hauptdarstellerinnen Kiki und Nami Tsukamoto überzeugen durch eine geheimnisvolle Ausstrahlung. Wie in "A Snake Of June" verwendet Tsukamoto auch hier wieder das Motiv der Regenzeit und stellt somit die Stadt in Kontrast zur Natur. Doch er geht noch einen Schritt weiter, während er die reale Welt in kühle Farben taucht, zeigt er die Welt der Erinnerungen in traumhaft schönen Bildern mit satten Farben entstanden an den Stränden Okinawas. Die musikalische Untermalung fügt sich unauffällig und gut in das Geschehen ein. Natürlich gibt es auch Kritikpunkte. Einige Szenen wirken nicht ganz schlüssig, die Erzählstruktur ist teils verwirrend und es werden Bilder gezeigt, deren Sinn sich nicht erschließen lässt. Die Inszenierung des Films ist alles andere als temporeich, und viele werden nun schreien, dass Vital eine Anbiederung Tsukamotos an das Arthaus Kino darstellt. Doch auch wenn Vital nicht den Drive von Tsukamotos früheren Werken haben sollte, so bleibt seine Handschrift dennoch unverkennbar. Eisen ist hart, Fleisch ist weich, so ist es die logische Konsequenz, dass ein Film, der sich der Thematik des Körpers und der Seele widmet, sanftere Töne anschlägt, und das gelingt Tsukamoto mit Vital. Die Liebesgeschichte, die der Filmemacher mit Vital erzählt, ist nicht neu und auch nicht so ergreifend, dass sie einen zu Tränen rühren könnte. Stattdessen ist die Geschichte ungewöhnlich verpackt, und schafft es, zum nachdenken anzuregen, wenn man sich auf sie einlässt.

FILMREZENSION VON LAGO
Vital ist kein leicht zu verdauender Film. Aber nicht aufgrund von brutaler Gewalt oder schockierenden Horrorszenen. Darauf verzichtet Regisseuer Shinya Tsukamoto in diesem Werk ganz. Auch ist die Story nicht ganz so komplex, wie in manch anderen Film von ihm. Was mich jedoch so beeindruckt hat, ist die durchaus realistische Geschichte mit Tsukamotos Absicht und Nachvollziehbarkeit. "Makaber, aber auf seltsame Weise berührend." Diese Aussage trifft es ziemlich auf den Punkt. Neben den exzellent spielenden Tadanobu Asano (Hiroshi Takagi) und Nami Tsukamoto sowie auch die gute Leistung der weiteren Schauspieler, den starken Szenen, die der Film durchaus zuhauf hat, spricht für den Film die handwerkliche Raffinesse Tsukamotos, der hier selbst für Kamera und Schnitt zuständig ist. So schafft er in Vital zwei Welten: Eine dunkle, aber reale Welt (der perfekt passende Anatomieraum im Keller der Klinik sowie Hiroshis kalt wirkende, leere Wohnung) und die helle, farbenfrohe Traumwelt (der wunderschöne Strand mit dem Meer, den riesigen Felsen und die bunte Pflanzenwelt). Fazit: Bildgewaltige Filmkunst! Ein anspruchsvoller Film, der sich mit der strengen Kälte einer genau konstruierten Geschichte den Fragen um Realität, Seele sowie dem Geheimnis des menschlichen Körpers widmet. Aber absolut kein Film für einen lustigen DVD-Abend, dafür ist das Thema zu ernst und nachwirkend.



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