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asianfilmweb • Filme • The Swordsman In Double Flag Town (CN 1991) • Das Duell der Schwertkämpfer
FILMECNTHE SWORDSMAN IN DOUBLE FLAG TOWN
THE SWORDSMAN IN DOUBLE FLAG TOWN

     aka DAS DUELL DER SCHWERTKäMPFER
     CHINA 1991

CAST & CREW
REGIE He Ping
DARSTELLERGao Wei, Zhao Mana, Chang Jiang, Sun Haiying, Wang Gang, Vi Daochen

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD Lost Town - Das Duell der Schwertkämpfer

DeutschlandMr. Banker Films • FSK 16 •
 1,85:1
 deutsch DD 2.0, mandarin DD 2.0
 deutsch, englisch

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
90 Minuten

USER-REZENSIONEN INSGESAMT: 2 • EIGENE REZENSION ERSTELLEN
USER-REZENSIONEN

Ein sehr ungewöhlicher Film aus China. Die Duelle erinnern an Duelle aus Western sie sind sehr kurz aber auch richtig blutig. Gesprochen wird im Film auch nicht viel. Von dem jungen Hauptdarsteller Gao Wei der hier den 16 jährigen Hai Ge spielt hört man fast kein Wort. Es klingt schon eher das er fast stumm ist.

Was sehr gut mit der Kamera eingefangen wurde sind die Wüstenszenen und manche Sterbeszene die sehr langsam und lange dauern.

Ein sehr sonderbarer Film mit auch sehr wenigen Hauptdarsteller, wenig Action, viel Langamtigkeit und verwirrender Story 5/10.
oldmaster

10.01.2016 @ 03:05
Ein einsamer Reiter reitet durch die Wüste. Ein anderer tränkt an einem entlegenen Brunnen sein Pferd, plötzlich tauchen zwei Gestalten am Horizont auf. Der Mann greift zu seiner Waffe...
Nein, hier handelt es sich nicht um einen Italo-Western, auch nicht um einen John-Wayne-Schinken, wir befinden uns auch nicht im amerikanischen Westen - unsere Wüste befindet sich im Norden Chinas, einer entlegenen, unzivilisierten Gegend in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Hier gelten eigene Gesetze, vor allem das Gesetz des Stärkeren.
Der erste Reiter heißt Hai Ge, Sohn eines berühmten Schwertkämpfers und befindet sich auf dem Weg in die Stadt der zwei Flaggen um die Tochter, Hao Mei, eines alten Freundes und Kampfgefährten seines Vaters zu heiraten. Dort angekommen halten ihn die Bewohner zunächst für einen Taugenichts und auch Hao Meis Vater will nichts von seinem zukünftigen Schwiegersohn wissen. Langsam kommen sich Braut und Bräutigam, Schweigervater und Schwiegersohn jedoch näher.
Der Zweite Mann ist Xia Lifei, ein berühmter Schwertkämpfer, der sich jedoch lieber Weinkrügen als langen Gefechten widmet.
Die beiden Gestalten gehören zur Räuberbande Li Daochens, die seit einiger Zeit die Umgebung tyrannisieren.
Als Li Daochens Bruder versucht Hao Mei zu vergewaltigen halten die Bewohner der Stadt und auch Hao Meis Vater inne, zu groß ist ihre Furcht vor den Banditen. Einzig Hai Ge schreitet ein und tötet den Schurken mit einem einzigen Streich. Damit zieht er nicht nur den Zorn des Bruders auf sich sondern auch die Wut der Stadtbewohner, die einen brutalen Racheakt fürchten. Auf sich allein gestellt sucht Hai Ge Hilfe bei Xia Lifei.
Hört sich alles noch verdammt nach Western an? So ist es auch. Das chinesische Regiephänomen He Ping zaubert mit Das Duell der Schwertkämpfer einen waschechten Western auf die Leinwand. Trotz gerade mal vier Regiearbeiten (von denen die zweite für den Goldenen Bären nominiert wurde), darunter das kostspielige Prestigeprojekt Warriors Of Heaven And Earth, ist dem Festlandchinesen ein gewisses Talent nicht abzusprechen.
Die Westernanleihen beginnen bei der Filmmusik, die zwar nur spärlich vorkommt sich allerdings dann typischen Westernthemen bedient und diese teils mit chinesischen Instrumenten neu interpretiert.
Den ganzen Film über herrscht eine bedrohliche Atmosphäre vor, obwohl sich die eigentliche Handlung erst nach mehr als einer halben Stunde entfaltet. He Ping lässt sich viel Zeit die drei Hauptfiguren, Hai Ge, Hao Mei und deren Vater, vorzustellen. Der Schleier der Bedrohung ist zwar allgegenwärtig, dennoch wird dem langsamen Film viel an Tempo genommen, da viele Szenen eigentlich wenig zur eigentlichen Handlung beitragen.
Während Hao Meis Vater als verkrüppelter Schwertkämpfer, der zu einem verbitterten Feigling verkommen ist, die vielschichtigste und überzeugendste Figur des Filmes ist, können Hai Ge und Hua Mei nicht ganz überzeugen. Das mag zum einen daran liegen, dass beide noch halbe Kinder sind und die darstellerischen Fähigkeiten beider Darsteller begrenzt sind, zum anderen aber auch an der dramaturgisch nicht ganz ausgereiften Beziehung zwischen den beiden. Ein einziger Witz Hai Ges vermag Hao Meis Herz zu erwärmen, woraus aus anfänglicher Abneigung sogleich zarte Freundschaft - von Liebe wollen wir noch nicht reden - wird. Diesem Wandel wird viel zu wenig Zeit eingeräumt und wirkt bei genauer Betrachtung wenig überzeugend.
Die anderen Figuren sind typischen Westerncharakteren entliehen: der saufende Schwerkämpfer Xia Lifei, der kaltblütige Bösewicht, der den ganzen Film über keine drei Sätze von sich gibt und die ängstlichen Stadtbewohner.
Auch die Geschichte ist alles andere als neu, stark an amerikanische Western angelehnt folgt der Film über weite Strecken das Einer-Gegen-Allee-Prinzip. Das ist zwar nicht schlecht, aber bei Weitem nicht originell. Außerdem haben sich einige Ungereimtheiten eingeschlichen: der städtische Säufer gibt in nüchternem Zustand bedeutungsschwangere Voraussagen von sich, lallt besoffen aber lauter unnützes Zeug oder schüttet Hai Ge mal nur so zum Spaß seinen Wein über den Kopf, während dieser auf die herannahenden Räuber wartet. Oder die Räuberbande versammelt sich um ihr Lagerfeuer um es gemeinsam auszupinkeln. Gerade die letzte Szene wirkt unfreiwillig komisch und stört die düstere, pessimistische Grundstimmung des Films.
Wo He Ping bei der Charakterzeichnung einige Schwächen erkennen lässt, hat er bei der Kinematographie ein glückliches Händchen bewiesen. Die raue Landschaft die kargen Wüsten, die ärmliche Stadt, die zermürbten Gesichter der Menschen, alles wird beeindruckend eingefangen. Das harte Leben der Stadtbewohner in dieser menschenfeindlichen, unzivilisierten Gegend wird durch zahlreiche Bilder des täglichen Lebens eingefangen. Die ganze Stadt wirkt ärmlich, trostlos. Viele Bewohner scheinen gerade genug zum Leben zu haben. Wo andere Produktionen sich zu wahren Ausstattungsorgien werden ist bei Das Duell der Schwertkämpfer Trostlosigkeit das oberste Gebot. Dies wirkt allerdings niemals in irgendeiner Weise billig sondern passt perfekt zum weitgehend düsteren Grundton des Films. Das Farbspektrum umfasst fast ausschließlich Brauntöne, während einzig Hao Meis rote Jacke aus dem farblichen Einheitsbrei heraus sticht - ebenso wie das Blut, das leuchtend rot oftmals den einzigen farblichen Kontrast liefert.
Wer nun allerdings ausufernde Schwertkämpfe - wie der deutsche Titel und das DVD-Cover suggerieren - erwartet sollte besser zu einem anderen Film greifen. Die Duelle, drei an der Zahl, beschränken sich nur auf ein kurzes Kreuzen der Klingen und sind nach einigen Sekunden schon vorüber. Die Kampfszenen sind allesamt schnell geschnitten, hektisches Chaos herrscht vor, eine ausgefeilte Choreographie fehlt, das Schwert wird einzig und allein zum Töten des Gegners verwendet. Dem Sterben wird andererseits mehr Zeit eingeräumt. Keines der Opfer fällt direkt zu Boden. In typischer Italo-Manier winden sie sich, gehen einige Schritte, halten kurz Inne und brechen erst dann tot zusammen.
Durch diesen Minimalismus, in Verbindung mit der düsteren Atmosphäre, hat der Film durchaus seinen Reiz. Allerdings ist er mehr Drama als Kampfkunstfilm, auch erfordert er ein gewisses Maß an Geduld, da die Geschichte sich sehr langsam entfaltet und richtige Höhepunkte rar gesät sind. Auch bietet die Geschichte wenig Neues. Dennoch sollte man sich auf diesen ungewöhnlichen Genrevertreter einlassen.
TheMaster

18.01.2009 @ 13:21

USER-WERTUNGEN

6.3/10 bei 4 Stimme(n)
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