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asianfilmweb • Filme • Friend (KR 2001)
FILMEKR • FRIEND
FRIEND •

     KOREA 2001

CAST & CREW
REGIE Kwak Kyung-Taek
DARSTELLERYu Oh-Seong, Jang Dong-Kun, Seo Tae-Hwa, Jeong Un-Taek, Kim Bo-Kyeong, Ju Hyeon, Gi Ju-Bong, Yun Chang, Yoo Sang-Seob

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
 Rezension des Titels vorhanden
DVD Friend

Deutschlande-m-s • FSK 16 •
 1,85:1 anamorph
 deutsch dts/DD 5.1
 deutsch
 Bei den Dreharbeiten, Music Clips, TV Spots,...

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
118 Minuten

FILMINHALT
Der Film beginnt im Südkorea des Jahres 1976. Vier Jungs mit unterschiedlichem sozialen Background wachsen gemeinsam auf und werden Freunde fürs Leben. Zusammen entdecken sie Videogeräte und Pornofilme, diskutieren wichtige Fragen, spielen und werden grösser. In verschiedenen zeitlichen Abständen erleben wir ihr weiteres Aufwachsen, ihre Erfolge bei Mädchen, aber auch ihr Scheitern in einem inhumanen Schulsystem während der Zeit der Militärdiktatur. Jung-Sook, dessen Vater ein Gangster ist, und Dong-Su, der sich für seinen Vater, einen Leichenwäscher, schämt, fliegen von der Schule und geraten auf die schiefe Bahn. Sang-Taek, der Musterschüler unter ihnen, und Joong-Ho, der Clown der Gruppe, dagegen gehen aufs College. Diese unterschiedlichen Lebensentwürfe sprengen nicht die Freundschaft der Vier, erst als Dong-Su sich von Jung-Sook löst und seinen Platz in einer anderen Bande sucht, spitzt sich die Lage zu. Die beiden Freunde stehen sich von nun an gegenüber, erst in (Geschäfts-)Konkurrenz, dann in einem gnadenlosen Bandenkrieg.

FILMREZENSION VON MICHAEL FROST
Wieder einmal findet ein Koreanischer Blockbuster, wenn auch etwas verspätet, den Weg in deutsche Verkaufsregale. "Friend" ist dabei ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit des koreanischen Kinos. Neben Horrorkomödien ("The Host"), Historienfilmen ("The King And The Clown"), Militärdramen ("Brotherhood", "JSA") und Thrillern ("Memories Of Murder") kann sich "Friend" gut in Szene setzen, gehört auch irgendwie zur letzten genannten Kategorie, integriert aber auch sogenannte "Coming-of-age"-Elemente in sich. Irgendwo habe ich gelesen, dass es sich um eine wahre Geschichte handeln soll, das würde die Widmung im Vorspann erklären. Entgegen des reißerischen deutschen DVD-Covers handelt es sich nicht nur um ein brutales, von Blut strotzendes Gangster-Epos, sondern vielmehr auch um einen vielschichtigen Film, der sich - zumindest in der ersten Hälfte - viel Zeit für die Vorstellung der Charaktere, die Entwicklung der Geschichte und schöne nostalgische Bilder lässt. Den Darstellern ist es erlaubt ihre Rollen auszubreiten, ebenso dürfen Kameramann und Ausstatter zeigen, was sie können. Die Szene, in der die vier Jungs einen alten Betamax-Videorekorder wie ein Ding von einem anderen Stern betrachten, soll als Anhaltspunkt genügen. Diesen wunderbaren Szenen stellt Kwak Kyung-Taek die unmenschlichen Unterrichtsmethoden in den Schulen gegenüber. Hier scheint sich mir, ähnlich wie bei einigen Einstellung in den Filmen "Memories Of Murder" oder "Joint Security Area", ein Stück kritische Aufarbeitung der eigenen jüngeren Geschichte Koreas zu vollziehen. Gleichzeitig liegt in diesem "Coming-of-age"-Teil (und dessen musikalischer Untermalung) vielleicht auch das Geheimnis des kommerziellen Erfolgs dieses Films, er liegt nun zeitlich noch nicht so weit zurück, viele Koreaner, zwischen 30 und 50 Jahren haben dies vielleicht genau so oder ähnlich erlebt und fühlen sich an ihre eigene Kindheit und Jugend erinnert. Dann ereignet sich allerdings ein Bruch, die Geschichte wird plötzlich ziemlich schnell vorangetrieben, unsere beiden Gangster-Freunde stehen absolut im Mittelpunkt, die beiden anderen kommen nur noch punktuell vor. Kaum ist Jung-Sook drogenabhängig und völlig unten, ist er auch schon wieder clean und ein erfolgreicher Gangster. Der Film kommt mit dem Einsetzen vermehrter Action ins Schlingern und fängt sich erst wieder mit dem Mord an Dong-Su. Dessen Tod ist trotz aller Brutalität wirklich hervorragend in Szene gesetzt und auch der klischeehafte Regen kann hier nichts kaputtmachen, sondern verleiht dem Ganzen noch mehr Intensität. Im Vorfeld dieser Sequenz fragt Jung-Sook nach der Bedeutung von Freundschaft, immer wieder taucht diese Frage auf, sie bildet gleichsam den Rahmen um die gesamte Handlung. Bei der Beantwortung schwankt Jung-Sook, er nennt Loyalität, aber diese Antwort befriedigt ihn nicht mehr vollauf, kann sie auch schwerlich, plant er doch die Ermordung seines Freundes. Am Schluss bringt er selbst noch einen anderen Begriff ins Spiel, die Demut. Wie man leicht erkennen kann, führt uns dieser Begriff in philosophische Gefilde, die aber nicht aufgesetzt wirken, da sich auch keine Erklärung oder Diskussion darüber anschließt. Eine Auslotung und Beantwortung bleibt dem geneigten Zuschauer selbst überlassen - so er denn möchte. Mich persönlich hat der Film teilweise stark an eine koreanische Variante des Rob Reiner Films "Stand By Me" erinnert, wenngleich auch brutaler. Die Schlusseinstellung mit den vier Kindern, die sich alle an einem großen Autoreifenschlauch festhalten und mit ihm zurück ans Ufer schwimmen, könnte gut mit dem Hauptsatz dieses Films verbunden werden: "Ich hatte später nie wieder solche Freunde wie damals als ich 12 war!"



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