Da ist er nun... der erste Studio Ghibli-Film seit "Erinnerungen an Marnie" aus dem Jahr 2014 (den ko-produzierten "Die rote Schildkröte" lassen wir hier mal weg). Auf dem Regiestuhl durfte diesmal wieder Hayao Miyazakis Spross Goro Platz nehmen, der schon für "Die Chroniken von Erdsee" verantwortlich war.
Da dieser Film nicht unbedingt eines von Ghiblis beliebtesten Werken ist, stand er natürlich von Beginn an unter besonderer Beobachtung. Als dann noch bekannt wurde, dass es sich bei "Aya und die Hexe" um einen CGI-Film handelte, wuchs die Skepsis auf Level 1000 an.
Bereits der erste Trailer sorgte für ordentlich Ärger unter den Fans, vor allem der sehr detaillose Stil der Computeranimationen liess das vermissen, wofür Studio Ghibli seit Jahrzehnten geliebt wird.
Und nachdem ich den Film gestern nun sehen durfte, muss ich leider sagen: "Aya und die Hexe" ist eines der schlechtesten Werke des Studios. Die CGI wirkt total veraltet und detailarm. Während einige der Animationen in Ordnung gehen, wirken manche typische Anime-Grimassen in diesem Stil absolut fürchterlich und Grauen erregend.
Von Videospielen weiss man aber, dass Grafik nicht alles ist. "Aya und die Hexe" könnte also zumindest noch gerettet werden, wenn die Story gelungen ist. Doch auch hier kann man nur den Niedergang des Studios besingen. So wird man in der ersten Stunde mit allerlei Story-Fragmenten zugeschüttet, mal gibt es eine Verfolgungsjagd mit der Mutter von Aya, dann gibt es einen Part im Waisenhaus und obendrauf noch zahlreiche Ideen und Anspielungen bei den Pflegeeltern. Und am Ende wird alles in einem 15-minütigen Finale zusammengekloppt und plötzlich ist Schluss... so viele Story-Fäden verlaufen einfach im Nichts. Als wäre dem Studio das Geld ausgegangen?
Die drei Punkte vergebe ich letztlich für ein paar charmante Ideen und Lichtblicke wie die Helfer-Dämonen und Thomas, die Katze. Auch die Musik geht gut ins Ohr, bleibt aber auch sehr im Hintergrund. Und das obwohl sie im Intro noch so wichtig wirkt. Schade! |