Zudem ist im Buch selber die Handlung fast 'komplizierter', ausführlicher und weniger stringent gehandhabt und mit unnötigen oder im Grunde unnötig detailliert beschriebenen Personen und Rückblenden auch angefüllt, was letztlich sowieso weniger interessiert. Und hier zwei, drei flott-effektvollen Nahkämpfen auf engen Raum, u.a. einer rabiaten Rauferei in einem kleinzelligen, fünfetagigen Bed & Breakfast, einer Zwei-Mann-Konfrontation auf einer Waldlichtung und der gleichso erfreulich bodenständigen Aufräumarbeit in einem Londoner Loft, und dies unter Aufsicht eines englisches Stuntteams und ohne viel Schnickschnack und unpassend spielerischen Mätzchen weicht.("...by the time we’d gotten to that sequence, we’d already established who Quan was, what the limitations were. We couldn’t go out and suddenly do backflips.") Ansonsten richtet man sich von den beiden gegenüber stehenden Kontrahenten und die gesamte zeitliche Entwicklung schon an die Vorlage, auch das erste Attentat mit verheerenden zivilen Folgen und ohne Vorwarnung ist direkt übernommen und erweckt das Geschriebene (und die Reminiszenzen an bspw. das Harrods - Attentat) so durchaus stimmig für den Neuling und den Leser gleichermaßen zum Leben. Zudem ist durch die Verzögerung der Produktion die gesellschaftliche Veränderung von dem damalig lokal begrenzten Terror auf die heutigen weitreichen und globalen Angriffe erweitert – das Filmen des explodierenden Doppeldeckerbusses auf der Lambeth Bridge hat die Leute unangenehm an die islamistischen Selbstmordattentate auf den öffentlichen Nahverkehr der Stadt im Juli 2005 erinnert –; demnach ein Plot aus gleichermaßen grauer Vorzeit, nicht immer, sondern wieder aktuell, wobei die momentane Position Großbritanniens innerhalb der Welt und außerhalb der Europäischen Union, wenn auch mittendrin im globalen politischen Schlamassel und mitten in der Phase der Veränderung als Kontext der Narration so durchaus von wachsenden Interesse ist.
Im Grunde ist die jeweilige Ergänzung von den Buchstaben und Sätzen zu den Bildern und vice versa und das Nutzen der vorhandenen Stärken sowie der Erinnerungen von so unterschiedlichen Thriller-Vertretern wie Edge of Darkness (2010), Collateral Damage (2002), und dem B-Picture Search and Destroy (1979) trotz des moderaten Budgets von 35 Mio USD. jeweils perfekt. Darstellerisch ist das Prozedere dabei trotz der Starbesetzung und seiner überaus interessanten (Gimmick)Paarung aufgrund auch ungewöhnlicher Verteilung gegen die Gewohnheiten getreu dessen auch anfangs eher 'schlecht', d.h. durchaus gewöhnungsbedürftig umgesetzt; Chan wird in seinem Leben nicht mehr zum Schauspieler, funktioniert als schweigsamer Rächer aber umso besser, und Brosnan drückt beizeiten recht mit einem ungewohnt eingefärbten Akzent auf, dominiert aber bald jede seiner Szenen. Zudem ist die Wahl der Nebendarsteller mehr als adäquat und werden dort auch einige kleinere Feinheiten gesetzt.
- 7/10