Ohne bisher großartig auffällig oder produktiv gewesen zu sein, erschafft Autor und Regisseur Kim Seong-hun mit seinem strammen, die Fesseln beizeiten anziehenden und dann auch nicht mehr lösenden Polizeithriller A Hard Day nicht nur einen der diesjährig besseren Vertreter seiner, sondern auch ein Exemplar besonderer Art. Abseits dessen, dass gegenüber der prominenter belegten und so offensiver angedachten Konkurrenz wie The Target oder No Tears for the Dead, die unter den Erwartungen blieben, auch an den Kinokassen der Erfolg verbucht werden konnte, ist hier ausnahmsweise für das Koreanische Kino tatsächlich keine Minute zu lang gesetzt und wird dafür ein gescheites Spiel mit den Emotionen und Stimmungen auch im Wechsel bis hin zum Umbruch dessen gegeben. Eine Arbeit mit Überraschungen, mit Witz und mit Intelligenz, Von der Schwarzen Komödie zum Drama zum Thrill.(...)
Entwickeln tut sich ein ergiebiges Katz-und-Mausspiel, aus dem es wohl kein Entrinnen und bald noch mehr Tote gibt, eine Nemesis, die über alles Bescheid weiß und alle Trümpfe schon fest in der Hand besitzt und ein Aufrollen bisherigen Annahmen und Feststellen von Tatsachen, die dann auch tatsächlich den Polizisten zu polizeilichen Ermittlungen, teilweise wie in No Way Out (1987) gegen sich selber und gleichzeitig gegen die wahren Verursacher und Kausalitäten zwingt. Gedreht ist diese Hetzjagd in begrenzter Frist, in der nicht nur eingangs, sondern auch noch später vermehrt das Telefon klingelt und alarmiert angenehmerweise ohne jede Hatz, wird sich Zeit für den Ablauf der Geschehnisse und die Wahrnehmung von Aktionen und Reaktionen der Figuren gelassen und ihnen genug Raum für das Ausleben von Mimik, Gestik und Gefühlen gemacht. Hinzu kommen kleinere technische Spielereien wie ein absichtlicher Verkehrstau inmitten einer Seouler Kreuzung oder eine spätere Verfolgungsjagd zu Fuß, in der die Kamera plötzlich in die Vogelperspektive wechselt und die Gefahren herannahender Autos für die beiden Läufer deutlicher für den Zuschauer zeigt als für die Gefährdenden selber. Abgeschlossen wird mit einen Finale aus mehreren kleinen, dafür umso schmerzhafter aussehenden Stunts, die nahezu einzige richtige Actionszene, eine in aller Ruhe und aller Präzision vorgenommene Männerprügelei und -rangelei, bei der die Meisten schon nach wenigen Sekunden aufgegeben hätten, hier aber enorme Nehmerqualitäten und die Raffinesse darin gezeigt werden.
Film hat mir auch gut gefallen. Absurd-komischer Thriller mit präzisem Timing und spannenden Wendungen, der temporeich erzählt wird. Auf jeden Fall unterhaltsam.
"Wie kann man eine Blu Ray DVD auf den Markt bringen, welche bei entsprechender Ausrüstung(Blue Ray Player, HDMI Kabel zum Full HD Fernseher mit HDMI Eingang)trotzdem noch schwarze Balken oben und unten auf den Bildschirm bringt ?"(Amazon)
Film bekommt gerade ein Remake namens Perpetrators. Regie Lien Yi-Chi, dessen einziger mir geläufige Arbeit bisher Sweet Alibis (2014) und eine Assistenz bei Cape No. 7 (2008) ist. Hauptrolle: Aaron Kwok höchstpersönlich.
[ Montage bekommt auch ein chinesisches Remake; ich glaube, Bewitched und Gambit haben den gesehen. ]
Mic hat geschrieben:[ Montage bekommt auch ein chinesisches Remake; ich glaube, Bewitched und Gambit haben den gesehen. ]
War das der mit dem entführten Mädchen? Der ist wirklich gut. Das Ende, die letzte halbe Stunde in der Auflösung der ganzen Handlungsstränge ist stark gemacht.
Ist das mit den chinesischen Remakes die Umkehrung zu den koreanischen Remakes chinesischer Filme vor ein paar Jahren? Komisches Ping Pong.
"Wie kann man eine Blu Ray DVD auf den Markt bringen, welche bei entsprechender Ausrüstung(Blue Ray Player, HDMI Kabel zum Full HD Fernseher mit HDMI Eingang)trotzdem noch schwarze Balken oben und unten auf den Bildschirm bringt ?"(Amazon)
Geiler Trailer. Aber hart wie stark das Original kopiert wurde. Selbst die Locations sehen gleich aus
Brauche persönlich kein 1 zu 1 Remake von nem ohnehin fast perfekten Film. Der noch dazu gerade mal 3 Jahre am Buckel hat. Eigentlich ein Armutszeugnis für Chinesische Drehbuchautoren... Nun gut... jetzt haben wir halt ne Koreanische oder eben eine Chinesische Variante zum Auswählen.
Dümpelt so bei 10 Mio. USD herum, was auch ungefähr das Einspiel vom Hide and Seek Remake darstellt. Vielleicht überlegt man sich ja diese Art Strategie nochmal.