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Der grosse Actiongülle - Thread

Diskutiere über asiatische Filme, Darsteller oder alles andere, das den Asien-Film-Fan interessiert.

Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Do, 17.01.2013, 22:57

Excessive Force (2002)
Startschuss einer insgesamt vier Folgen umfassenden Reihe um zwei Privatdetektive im Auftrag eines mysteriösen Dr. Qian, der wie weiland der nur per Telefon kommunizierende Vorgesetzte von Charlies Angels auch bloß mit Lautsprecher und Stimmenidentifikation am Auftreten ist; die calling shots dienen zumeist als Weitergabe neuen Materials an Informationen und der Rekapitulation bisher Geschehenen. Sowieso wird viel geredet in diesem ersten Aufhänger, streckt die Laufzeit auf überraschende und angesichts der zuweilen unnötigen Dehnung auch überflüssige 100min, werden die Fakten mehrmals in dieselbe Form der gleichen vorhandenden Erkenntnis gebracht. Schwierigkeiten beim Abmarsch ergeben sich auch durch eine völlig entnervende Frauenrolle, plus den dazugehörigen Anteil am Dramenüberschwang, den die auf sich allein gestellten Weiterführungen DNA Clone (2002), Chemical Crisis (2003) und Death Melody (2003) so nicht mehr vorweisen mussten.

Ganz abgesehen davon ist auch hier eindeutig die Zuordnung zum eventuellen oder doch wahrhaftigen Science fiction Genre wieder einmal der größte Trumpf. Wird die eigentlich heillose Geschichte schon bei Fahrtantritt derart eifrig auf Improvisation und Illusion gedrückt, dass das Himmelschreiende in der Handlung und die Bagatelle der Regie gar nicht als weiter störend auffällt. Das Beispiellose im Durcheinander mischen aller möglichen Eventualitäten, das Technikgeblubber, bei dem wahrscheinlich die Autoren selber nicht wissen, was sie da von sich geben, das bemühte Mithalten der Effektspezialisten, diesen Worten auch ohne jeden finanziellen Hintergrund wenigstens den Anschein des Vorhandenseins zu verleihen; all dies sorgt für abnormes Vergnügen ebenso wie für isoliertes Filmemachen. Theoretisch spektakulär schlecht, mit dem Drang zum vorzeitigen public domain Abfall, aber praktisch die ungeheuerliche Wonne:

Ermittler Chiu Tie-nam [ Ken Yip ] wurde von Luo Rou [ Yuen Kit-yee ] angeheuert, die Vorgänge um den plötzlichen Tod ihres Vaters, eines Architekten zu klären. Zwar wurde kurz vor dem bisher als Selbstmord in die Akten aufgenommenen Ableben noch eine Versicherung abgeschlossen, glaubt die Waise aber entgegen den Vorhaltungen der Assekuranz nicht an einen Freitod und schon gar nicht an dem mitschwingenden Vorwurf des versuchten Betruges. Während ihrer eigenen Erkundungen auf dem Dach des Hochhauses, von dem ihr Vater stürzte, wird sie selber abrupt von einem Licht geblendet und verliert den Halt, wobei nur der rasch einschreitende Fremde Yang Lie [ Fan Siu-wong ] sie in letzter Sekunde retten kann. Zu Dritt stoßen sie auf ungeheuerliche Vorgänge, die auch den für die Versicherung Arbeitenden Kwok Chun-kit [ Tam Wai-kit ] in die Gefahr ziehen.

Unaussprechliches in Reinkultur, möglichst in einer kontaktarmen Dämmung und dort dem Zusammenziehen von Assoziationen konserviert. Die Geschichte bietet mehrere Ebenen, alle im gleichen verlorenen Alleinsein isoliert und mit mehr Eigenwilligkeit und Originalität als Plausibilität ausgestattet. Ein Flugzeugabsturz wird erwähnt, falsche Zeugen in die Waagschale geworfen, echte oder doch manipulierte Beweise, nächtliche Attentäter aus dem All, eine mobile Kältekammer zur Aufbewahrung zu vorwitzig gewordener Fragensteller. Ein Pendeln zwischen Mystery, Thriller mit Krimieinschlag, Scifi-Action und dem Drama um Liebe und Krankheit, wobei der Wechsel im Spielbetrieb der Handlung zwar zugute kommt, man sich aber schlecht gegen das Massenangebot an Konversation stemmen kann. Besonders das Zwischenstück mit Fremdling Yang Lie, der seine ganz eigene Besonderheit aufweist, bringt den Film selber keinen Deut voran, hat nur scheinbaren Belang und gibt ihm stattdessen fast noch die schädlichsten Ablösungen bei.

Yang leidet seit seiner Kindheit an Gebrechen, und kann diese nur verzögern bzw. aufhalten und in Leistung umkehren, wenn er Tag und Nacht physisch trainiert und so laut Drehbuch das Gehirn und seine self-activated power stimulieren kann. Mittlerweile zum drahtigen Muskelprotz gereift und damit die titelgebende Excessive Power in Reinkultur ergebend, werden weder diese Fähigkeiten noch die seiner Verkörperung durch Fan Siu-wong wirklich effektiv zum Nutzen gebracht; angesichts der Tatsache, dass vor und hinter der Kamera gleich ein halbes Dutzend an Action Directoren beteiligt sind, fallen derartige Versuche in die Richtung überhaupt genauso dürftig wie die Umsetzung aus. Wenn es in der anhaltenden beziehungslosen Abkapselung von der Gesellschaft mal zu einer Konfrontation kommen sollte, ist die meist nach wenigen Einzelsekunden wieder vorbei und bis dahin wohl nicht nur aufgrund des haushaltsmäßigen Defizits mehr schlecht als recht gehandhabt.

Grundsätzlich wird in der Inszenierung und final in der Auflösung eh das völlige Gegenteil dessen geboten, was man an verbalen Wirkungspotential der kleinen UFO-Kunde über "flying rods" und andere "space organism" bereithält; fern jeder adäquaten Wiedergabe werden selten Proben der eigenen Lebhaftigkeit und schon gar keine Herausforderungen an das filmische Medium mitsamt einer unverminderten Akzentsetzung abgeliefert. Keinerlei Verpflichtung gegenüber einer logischen Annäherung, die Punchline vollkommen gedreht auf Video, mit den einfachsten Mitteln hoffnungslos affektierter Formelelemente, ein wenig sehr steril, kaum Schauplatzwechsel, was aber durchaus der Wirkung der Geschichte in seiner außerweltlichen Präsenz und dem Universum eigener Logik zugute kommt. Auch die darstellerischen Leistungen entsprechen theatralischer Repräsentation, zuweilen unfreiwillig chargierend über lachhaft im Extrem bis entnervend elend.

    4/10

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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon kami am Fr, 18.01.2013, 9:26

Sind diese Filme denn mal untertitelt erschienen. Hab bisher immer nur die VCDs ohne UT gefunden.
Klingt aber auch alles gar nicht mal so verheißungsvoll, produktionstechnisch scheinen die Teile einer Rezi zufolge ja auch noch mal ein gutes Stück unter dem Standard von UNDISCOVERED TOMB und CHINESE HEROES zu liegen.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Fr, 18.01.2013, 10:49

Excessive Force und Chemical Crisis, der im Übrigen interessanter, wenn auch im Grunde genauso billig ist, gibt es als untertitelte VCD.
Glaube aber, die US DVDs bieten dies auch ?

Hab die beiden anderen Teile auf Tai Seng, müsst ich daheim mal vergewissern.

kami hat geschrieben:Klingt aber auch alles gar nicht mal so verheißungsvoll, produktionstechnisch scheinen die Teile einer Rezi zufolge ja auch noch mal ein gutes Stück unter dem Standard von UNDISCOVERED TOMB und CHINESE HEROES zu liegen.


Kenn die beiden ersten Arbeiten von Douglas Kung gar nicht. Snake Charmer liegt noch zusätzlich bei mir vorhanden.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Fr, 18.01.2013, 22:59

Chemical Crisis (2002)
Mehrere Sichtweisen der postmodernen Magie werden in Chemical Crisis dem faszinierten und gleichzeitig irritierten Zuschauer verabreicht, das Spiel mit der nicht ganz wasserdichten Logik auf der einen Seite und der auf reinem Glauben aufbauenden Phantasie auf der anderen. Zwischen Bagatelle und Impromptu ist die My Way Film Company Limited Produktion gehalten, mit imaginärem Schnitzwerk ausgeziert, das wie so oft in deren Vertrieb den letztlich entscheidenden Schritt in die richtige Richtung macht. Doch wo man sich üblicherweise auf die fast vergessenen Tugenden des HK - Kinos berief und dort auch ausruhte, sich mit Actionkomödien im Achtziger Jahre Stil ebenso erging wie mit Horror / Kungfu - Spektakeln Marke Shaolin Vs. Evil Dead (2004) & Shaolin Vs Evil Dead: Ultimate Power (2006) wird sich in der vorliegenden Gerätschaft emanzipiert und den selten begangenen Weg in das so weitgehend Unbekannte gewagt. Die Science fiction, dass im Kantonesischen Film nahezu vernachlässigte Kind, ein existierendes Novum.

Vielleicht ein volles Dutzend derlei innerhalb von wissenschaftlicher Methode, angerissenen Theorien und dem Vorhersagen dahergelaufener Phänomen angesiedelter Geschichten existieren, wie auch hier in unerfahrener, aber malerischer Zusammensetzung und mit den schon obligaten Genrebrüchen. Mehr ein pseudo-spirituelles Abenteuer in den blauen Dunst hinein als eine Wahrnehmung der Naturwissenschaften, viel Hantieren mit allegorischen, fast schon blumigen Vorstellungen von der Materie und ein Zusammenklauben von multimedialer Informationstechnologie und frei erfundener Verzauberung. Ein Ködern mit Humbug, hinsichtlich der Wirksamkeit nicht zu unterschätzten, in recht individueller Definition:

In der "Biochemischen Stadt" von Wai Shing-tian [ Sek Sau ], ein riesiges Forschungslabor am Rande der Stadt, häufen sich in letzter Zeit unerklärbare Ereignisse. Nicht nur, dass sich die Zeit zurückdreht, mehrere Angestellte verschwinden von einer Sekunde auf die nächste spurlos in das Nichts, was seine gerade aus den Staaten zurückgekommene Tochter Joey [ Annie Man ] und die ebenfalls Zeugin des erschreckenden Vorfalls gewordene Chefin Anna Gao [ Emily Kwan ] bis auf das Äußerste verunsichert. Da auch der Abteilungsleiter Dr. Louis Cheng Tian [ Ken Wong ] keinerlei Rat weiß, werden die beiden Privatdetektive Kwok Chun-kit [ Ken Yip ] und Chiu Tie-nam [ Kent Tam ] engagiert, um Licht in das Dunkel zu bringen.

Die extra Angeheuerten, beides 007s, zwei Martial Arts Afficianados, die schon in der Einleitung erst mal den "rasanten" Parcours über Hochhaus, Straße, Grünanlage und Bauschuttruine hinlegen und auch sonst keine Gelegenheit für körperliche Ertüchtigung auslassen, tappen bei ihrer bemühten Aufklärung trotz eigens mitgebrachten Kraftfluss - Detektor lange Zeit genauso umher wie alle anderen auch. Der Film muss gestreckt werden, mit handschriftlichen Notizen, mit polyperspektivischen Beobachtungen der sozialen, der technischen, der geographischen Umwelt, wird das blankgewienerte Labor bis in alle Ecken und Winkel gleichfalls abgeklopft wie die noch wenig verbleibenden Angestellten. Storytechnisch ein eher kleines Lichterlein, als low budget mystery thriller, konventionalisierendes Füllwerk voll belangloser Textsezierung, Schritt für Schritt Fortbewegung zum Angelegenheitsstatus, dass auch wegen seiner grundsätzlich hölzern aufspielenden Darstellerschar zumindest mit einer gewissen vorteilhaften Isolation und surrealistischen Entfremdung agiert. Zusätzlich prügelt man sich untereinander mal, aus Versehen, oder fordert die eigentlich zu beschützende Belegschaft zum Sparring heraus, schmeißt aufdringliche Reporter aus dem Glashaus, legt sich mit dem Fernglas auf Spannertour. Da die Zeit dennoch drängt, ein Streik der Arbeiter ausgerufen wird, die Aktienkurse sinken und der Fortschritt des in Forschung befindlichen Allheilmittel gegen die Immunschwäche AIDS von der Konkurrenz bedroht wird, werden zumindest theoretisch klare Ziele verfolgt, praktisch aber von einer Hypothese zum Experiment zur Aufschneiderei als altbewährtes Kommunikationsmittel entlang gehangelt. Wobei selbst diese eigentlich unzulänglichen Beschränkungen die Wahrnehmung verschärfen statt sie zu ernüchtern, und die Vorstellungskraft über die Geschehnisse außerhalb des Gezeigten bis hin zu einer frappierend gelungenen Parallelmontage stimulieren.

Denn bald hakt man sich aus dieser belanglosen Außenseiterposition heraus an der Schnittstelle von Archetyp [ Twillight Zone, Department S, Omega Factor ] und Stereotyp fest, weitgehend ahnungslos, aber dennoch oder gerade auch deswegen und schon für die Bemühung in seiner Spontaneität allein reichlich sympathisch; werden im nächsten einfallsreichen Kunstgriff die zunehmend verschwommenen Standpunkte dargelegt, warum denn nun aus der Kaffeeküche direkt beim Tratschen oder beim Herumspielen mit Feuerlöschern weiteres Personal das Gegenständliche segnet und sich die Hallen des Gebäudes leeren. Schlechtes Feng Shui kommt als Ursache für die Umstrukturierung der Wirklichkeit ebenso in Betracht wie ein schlichter Geist, ein Fluch, oder doch die Nähe zum Äquator, ein alles verschlingendes magnetisches Feld, das Tor zu einer anderen Dimension; unbekümmert um die realen Bedingungen und immer nur als spekulative Option mit unzureichender Quellenheranziehung in den Raum geworfen. Ähnlich provisorisch mit Überlebensinstinkten programmiert ist auch die gesamte Bearbeitung, ärmliche Herkunft von eher beklagenswertem Geschick, gedreht auf Video, die Übergänge gerade zu Beginn scheinbar noch mit einem Freeware Programm bearbeitet. Der Einsatz von Spezialeffekten ist natürlich gering bis nichtexistent, wird allerdings in Überlastungsstrategie zum Showdown hin enorm bis zu einer wahren Schlacht von Windmaschine und unzählig herumwirbelnder Dekoration gesteigert.

    5/10

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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Fr, 25.01.2013, 22:51

Treasure Hunter (2000)
In seinen besten Momenten erinnert Treasure Hunter, das Regiedebüt von Prügelknaben und Action Director John Cheung Ng-long an das HK Kino um 1990 mit seinen klarsichtigen Kommentaren ebenso wie an den überlokale Maßstäbe setzenden Purple Storm, 2000 A.D. und Co.; die Verbindung von Altbewährtem vor allem in der treibenden Gangart mit dem Bestreben, durch halbseidene Spionagegeschichten und gleichfalls bemühtem Effektschwindel eine gewisse Internationalität vorgaukeln zu wollen. Dabei ist der Film selber auch ein Taschenspielertrick, weit mehr Schein als Sein, legt die Bluffs und red herrings in alle möglichen Richtungen aus und tut die meiste Zeit nur so, als ob tatsächlich noch etwas kommen könnte. Schürt die Hoffnung, die Wiedersehensfreude, die Erinnerungen an Maschinengewehr und Granatwerfer im One Drop of Blood per Step - Motto und reizt bis dahin durch kleinere Absurditäten über die eigentlich große Leere hinweg.

Dankbar sein darf man angesichts der Tatsache, dass die nachfolgenden Jahre sowohl im Big Budget Bereich als auch weite Kreise ziehend im immer tiefer sinkenden Niedrigpreissegment mehr als dürftig waren, das Geld woanders angelegt und das Talent in den Ruhestand versetzt wurde, besonders für eine erstaunlich solide Optik. Hier sieht man tatsächlich noch nach Etwas aus, wird auf Film gedreht statt direkt auf Video, die Außenlocations bemüht statt die verhangenen Ein-Raum-Wohnungen, sich um ausgedehnte Panoramen auf, über und unter Wasser gleichfalls geschert wie um eine Handvoll zuordbarer Darsteller. Sinnliche Attraktion, um eine vordergründige Harmonie und Gerechtigkeit willen:

Das Bergungsunternehmen von Mr. Chan [ John Cheung ] wird vom Geschäftsmann Wang Chuen [ Simon Loui ] engagiert, um - ohne diesen speziellen Hintergrund bekannt zu geben - auf den Grund des Meeres versteckte Stealthprodukte zu heben, die bei den Wirren des Kosovokrieges und dem Absturz zweier Jets herübergeschmuggelt wurde. Zufälligerweise entdecken Chans Mitarbeiter Fu [ Chin Siu-ho ] und Kwai [ Benny Lai Chun ] bei einer ihrer privaten Schatzsuchen den Koffer mit der Missiletechnik und verkaufen ihn arglos, dafür aber mit dem unfreiwilligen Entfernen des Codes an Schwarzmarkthändler Billy [ Billy Ching ], der prompt von den Hintermännern in Beschlag genommen wird. Während Kwai als Geisel entführt wird, bekommen auch Mr. Chan, der dritte Mitarbeiter Yuen Tai-lung [ David Leung ], seine Freundin Monica [ Monica Chan ] und Fus Freundin Pinky [ Pinky Cheung ] unliebsamen Besuch.

Gereist, gegrüßt und auf später verschoben wird angesichts schnell identifizierbarer Problematik sowieso viel; was bei einer ansonsten durchaus Kenntnis ausstrahlenden Inszenierung noch am Meisten verwundert und auch am Meisten verärgert. Denn gerade zu Beginn heizt man die Nachfrage nach Mehr ungebremst an, profitiert auch davon, liefert aber ähnlich wie auch in der Handlung nicht die gewünschte Ware, sondern oft nur den Köder. Das Vorhandensein von Gründen und Konsequenzen kämpferischer Ausdrucksweise, aber nicht den Impakt ausführlicher Beschreibung. So wird gleich in den ersten Minuten mit Hochdruck das Aufkommen etwaiger Gefahrensituationen postuliert, auf Aktion konstruiert, diese Leidenschaft aber im Zaum gehalten und nach dem ersten Erscheinen stetig in das Nichts aufgelöst. Der Angriff einer ganzen Triadenbande in einer Bar hat sich nach wenigen Sekunden schon wieder erledigt. Die Störung einer Bergung durch ein zweites Boot entpuppt sich nicht etwa als der Versuch einer Übernahme, sondern doch nur als simples Missgeschick, Abteilung Verkehrsrecht Seefahrt. Zwangscharakter einer gedämpften Lust.

Aus dramatischen Kontexten befreit wird man eher mit dem Interesse weniger an der charakterzentrierenden Handlung als vielmehr den kleinen Eigenheiten abseits der Geschichte angeregt, mit kurzen artistischen Akten ohne großartigen Belang für die dramaturgische Handwerkslehre. Dort, wo man die Verbindlichkeiten der Erzählung aufgibt und sich mit deutlich verschiedenen strukturellen Konsequenzen abhebt, sprießen plötzlich die Ideen voll mit Eigenthematisierung an Fiktion. So schafft king of charity Wang Chuen unliebsame, ihn verfolgende Paparazzi beispielsweise mit Motorradattacken und Molotovcocktails aus der Sichtweite, um danach die ihn begleitende Schauspielerin Sherming [ Sherming Yiu ] auf seiner Yacht von zwei eigens angeheuerten Nymphen mit Zigarren missbrauchen zu lassen. What-the -fuck Fragezeichen gibt es auch bei einer Untergrund-Auktion, bei der der Verkauf von Waffengattungen an die anwesenden Terroristen aus aller Welt von orientalischen Klängen und auftretenden Bauchtänzerinnen begleitet werden. Selbst der Härtegrad gerade bei Folterungen löst einige Momente der irritierenden Ablenkung aus, wird eine arme Figur doch mit dem Schlaghammer malträtiert, darf der Nächste die Zerreißprobe aus Chang Chehs Heroic Ones nachspielen oder wird gar Jemand der Taucherhelm geflutet.

Wirkliche Action abseits dieser Peinigungsfüllsel gibt erst dann erst beim hintereinander gekoppelten Showdown, in dem die hinlängliche Täuschung aufgegeben, im aufschwellendem Affekt plötzlich die Opferzahl hoch getrieben und in einem schwerdonnernden Fischfarmmassaker mit viel Blut die See rot gefärbt wird. Gegenstände von mittlerer Größe, in solider choreographischer Praxis, vom finanziellen Hintergrund freiheitsbeschränkend interveniert; wobei es schon fraglich ist, wieso man dann und bei der Anwesenheit von Chin Siu-ho gerade den Martial Arts Bereich komplett verschwendet.

    5/10
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Do, 21.03.2013, 11:19

Aus der Abteilung:
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Louis Fan Siu Wong, Rose Chan Ka Wun, Grace Wong Kwan Hing, Philip Keung Ho Men, Jazz Lam Tsz Sin participated in a series of kung fu films that Sharon Yeung Pan Pan produced, GWUN FUT NIN DOI (WARLORD AGE), LUEN SAI CHOOK YING HUNG (CHAOS MAKES HEROES), JUNG GA TEET MA LAU (REAL FAKE IRON MONKEY), YUNG JEH NO GUI (THE BRAVE HAS NO FEAR), and SIU NIN DONG JI KEUNG (YOUTH SHOULD BE STRENGTHEN THEMSELVES). Yesterday a press conference was held.
http://hktopten.blogspot.de/2013/03/201 ... -wong.html


Regisseur Ken Yip haben wir solch Perlen wie Shaolin Vs Evil Dead: Ultimate Power (2006), Kung Fu Fighter (2007), und Kung Fu Chefs (2009) zu verdanken.

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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon kami am Do, 21.03.2013, 18:19

Dem immergleichen Setting und entsprechenden Darstellern nach sind das doch garantiert back to back runtergekurbelte Cheapos im Stile von CHINESE HEROES. Werde sie mir aber trotzdem anschauen, immerhin haben mir KUNG FU CHEFS und ULTIMATE POWER ziemlich gut gefallen und die Darsteller können immerhin kämpfen.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon kami am Di, 09.04.2013, 17:00

Trailerparade
So, MY WAY FILMS hat jetzt eine Zusammenstellung der Trailer zu den von Mic geposteten Filmen veröffentlicht. Wie erwartet unterscheiden sich die Filme bis in die Nebenrollen kaum voneinander, zudem wirken sie auch dank des billigen Looks wie TV-Episoden. Die Action sieht aber gar nicht schlecht aus, vorausgesetzt, sie tritt in großen Mengen auf, könnten die Filme also durchaus was für den darbenden Genrefreund, den das ewige Strippengeziehe und Gefliege in größeren Produktionen ankotzt, sein.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Mi, 10.04.2013, 0:35

Gekauft wie gesehen.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Sylvio Constabel am Mi, 10.04.2013, 7:35

Ich kapier's nicht, wie ihr euch immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer wieder solch billige Scheiße inn Kopp kloppen könnt! Selbst wenn die Kämpfe gut sind, selbst wenn, das ertrüge ich nicht mal im Ansatz bei dieser billigen TV-Optik. Grau-sam! Aber doch irgendwo krass.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon kami am Mi, 10.04.2013, 7:48

Du bist halt bei all deiner Fitness eine verweichlichte Geschmacksschwuchtel.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Sylvio Constabel am Mi, 10.04.2013, 10:55

Und Du bist der COMMUNITY-Dean in dick(er).
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon kami am Mi, 10.04.2013, 17:06

Sylvio Constabel hat geschrieben:Und Du bist der COMMUNITY-Dean in dick(er).

Frechheit, ich trage keine Brille.
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Sylvio Constabel am Do, 11.04.2013, 5:37

:D
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Re: Der grosse Actiongülle - Thread

Beitragvon Mic am Fr, 10.05.2013, 1:41

The Sniping (1990)
Eher als Actionthriller mit hohen Heroic Bloodshed - Anlagen fundamentiertes Werk von actor goes director Wilson Tong, der in seiner Karriere mit der Zeit und so von erst Kung Fu zu Horror bis eben zu Filmen mit hohen Schusswaffengebrauch und Straßenschlägereien überging. Tong hat dabei seine Arbeiten stetig gut im Griff, ohne jetzt tatsächlich aus der Masse all der anderen Vertreter seiner Artgenossen heraus zu ragen, was den vorliegenden The Sniping gleichsam und auch vergleichbar zu damalig weiteren modern day Geschichten A Bloody Fight (1988), A Fiery Family (1989) und All Mighty Gambler (1991) betrifft. Die vertrauenswürdige Bank auf jeden Fall und problemlos, eine geheime überschwängliche Rendite aber nicht:

Bei dem planmäßigen Transport ihres Gefängnisbusses nutzen die Insassen Choi Dai-keung [ Norman Chu ], Ko Lai-sum [ Mang Ding-goh ] und Cheung Wai [ Huang Ha ] die Gunst der Stunde zur Flucht, nicht ohne mit dem Wärter Jackie [ Wilson Tong ] auch den Sohn des Leiters Chu [ Chor Yuen ] zu töten, und den weitgehend Unbeteiligten und Unwillen Tseng Han-tsi [ Eric Tsang ] zu entführen. Tseng Junior steht kurz vor der Entlassung, und hätte mit seinem Vater, dem Schwerreichen Tseng Senior [ Wu Fung ] auch die rosige Zukunft in naher sicht. Zwar ahnt der nun verantwortliche Sergeant Chan [ Chen Kuan-tai ] von der Unschuld des zufällig in die Schusslinie Geratenen, hat der wütende Chu allerdings bereits die Triaden unter Führung von Fa Ga [ Chu Tau ] auf die Flüchtigen und Mörder seines Sohnes angesetzt. Seitens des Milliardärs wird der Privatdetektiv Mantsi [ Alex Man ] engagiert, der Exfreund der zukünftigen Schwiegertochter Iling [ Irene Wan ], der die nunmehrige Bredouille auf seine Weise bereinigen soll.

Für Zeit und Herkunft ist man dabei gängig, vielleicht etwas im höherpreisigen Segment und mit einer Handvoll allseits bekannter Gesichter, nicht gerade den Stars selber, aber ihrem würdigen Ersatz besetzt. Der getragene Aufwand in der Ausstattung, dem Casting, aber auch dem allgemeinen Prozedere von Aufbau und Entwicklung der Geschichte ist durchaus wohlwollend Rechnung zu tragen, wird die Erzählung nicht gleich gänzlich vorhersehbar, wenn auch im Rahmen des Genre voran- und mit guten Beispielen in der Dramaturgie beigetrieben. Der Beginn vom Ausbruch aus dem Gefängnis und der allseits als Sperrkette dienenden Polizeikontrollen, die das uneinsichtige Gelände und ihre 'Bewohner' zur Falle umwandeln sollte, versprach allerdings ein wenig Mehr als das das weitere Geschehen diesem Hoffen Folge leisten kann. Zu springend die Perspektiven, zu sehr verklausuliert die Motive.

Denn ausgerechnet mit dem Eintreffen weiterer Parteien, die quasi als Unterstützung und Reserve die Drecksarbeit erledigen sollen, verlangsamt sich die Inszenierung auf Distanz und Intervall. Die ursprünglichen Motivationen werden de facto ausgesetzt und den Surrogaten überlassen, die anstatt zusätzlich und mehr Kraft und Gewicht zu bringen die Einsätze in die Länge ziehen. Die Killertruppe taucht natürlich nur sporadisch auf und sorgt dann für die Ausübung behänder Aktivitäten, aber der Privatdetektiv wandelt sich zur Hauptrolle um und bekommt sein eigenes Szenario zur Charakterisierung und emotionalen Wert.

Man, der auch ausgerechnet der Einzige im Auftritt ohne den Background der Ausbildung als Stuntman, Choreograph und Action extra, dafür hier wenigstens in einer positiven Funktion als Protagonist, also selten für ihn ist, wird zudem als Kreuzungspunkt all der Hetzjagd und als Seele der Gewissen benutzt. Ehemals der Freund der ihn nun ständig begleitenden, die Ohren voll lamentierenden Iling, die im Nachhinein noch Vorwürfe über die vormalige Beziehung und durch des Lobes voll über ihren neuen Freund sicher auch nicht die Tätigkeit leichter macht, steht er als Schlüsselfigur in der Aufmerksamkeit und durch das Abgleiten in Dialog und Monolog auch als Stoppschild in der Gegend.

Darüber hinaus nimmt er die Aufmerksamkeit von der Polizei, den Vollzugsbeamten und ihrem Hass und Klüngel und Beugen der Rechtsprechung sowie Ausübung von Selbstjustiz weg; das Thema der schwarzen Schafe in den Reihen der Gesetzeshüter wird in andere Hände gelegt, im anfänglichen Nebenbei behandelt oder unter den Tisch gekehrt, zu Gunsten der Austragung von temporären Kampfszenen immerhin. Beklagen kann man sich in dieser Quantität und Qualität der Choreographie (von Tong selber und Wong Chi-keung) bestimmt nicht; jederzeit fach- und kunstgerechtes Handgemenge, das auch mit dem Einsatz von diversen Hilfsmitteln wie Steinen, Holzkanten, Baseballschlägern und Schlagstöcken aus dem Polizeibesitz, und manchen gewandten Zeitlupen in dieser physischen Geschäftstüchtigkeit zusätzlichen Schmackes erhält. Das Deon Lam - Cameo bleibt allerdings das Einzige, was tatsächlich durch seine Akrobatik erpicht, im Rest wird sicherlich zuweilen auch mit Sprüngen und Stunts von Höhen herab oder in die Glasscheiben hinein geglänzt, aber doch mehr Wert auf violentes Machetenwerk gelegt. Ein ständiger Kampf gegen heranstürmende Massen, in dem man entweder nur blutbesudelt von oben bis unten oder gleich mit den Füssen voran und im Sarg aus dem Ärgernis hinausgeht.

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