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Der große Shaw Brothers Filmthread

Diskutiere über asiatische Filme, Darsteller oder alles andere, das den Asien-Film-Fan interessiert.

Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am So, 11.03.2012, 0:07

Girl with the Diamond Slipper (1985)
Etwas über ein Vierteljahrhundert ist es jetzt her, dass Wong Jing mit seinen Drehbuch- und Regiearbeiten für die damalig aussortierten Shaw Brothers die Karriere schon bereits bevorzugt mit gegenwartsträchtigen Komödien und so als letzten Anker in der Hoffnung auf die Gunst des abgewanderten Publikums begann. Dass er dabei zwar das Studio im Alleingang sicher nicht retten konnte, aber trotzdem den Nerv der Zuschauer bereits in Angebot und Nachfrage und das sogar noch in quicklebendiger und so auch belebender Weise traf, zeigt der anhaltende Erfolg damit zumindest die kompletten nächsten zehn Jahre später. Während heutzutage die Methode der Vermischung von bekannten Stars mit vielversprechenden oder gerade aktuellen Newcomern, die Beimengung verschiedener Genres in der Umrandung von allgemeinen oder doch sehr speziellen Witz, und das Streben nach frischer Unterhaltung zwar im Ansatz immer noch praktiziert, aber selten bis kaum noch ausgelebt oder sich in wenigstens sympathischer Weise darum bemüht wird, erscheint es rückblickend, angefangen vom Debüt Challenge of the Gamesters (1981) bis hin zu vielleicht God of Gamblers 3 - The Early Stage (1996) noch wie im mühelos leichten Spiel. Die Zutaten stimmten und die Bearbeitung auch:

Die Möchtegern-Schauspielerin Cheung Man-ju [ Maggie Cheung ] teilt sich ein Apartment mit den ebenso hoffnungsvollen, aber auf dem Arbeitsmarkt wenig Erfolg habenden Hung Yin-bao [ Brenda Lo ] und Rabbit [ Ngai Yee-ching ]. Eines Tages lernt sie bei einer Audition sowohl den schwerreichen Werbesponsor und baldigen Schwarm Tom Wang [ Poon Jan-wai ] als auch kurz zuvor den Gauner Chan Chi [ Nat Chan ] samt Kompagnon Fat Cat [ Wong Jing ] kennen. Die beiden Halunken haben zuvor bei einem Einbruch einen wertvollen Diamanten entdeckt und ihn auf der Flucht vor den Schergen vom Gangsterführer Terry [ Johnny Wang Lung-wei ] sowie den ermittelnden Polizisten Peter [ sorgt für ein paar höchst willkommene, teils recht rabiate Martial Arts Szenen: Wong Yu ] zufällig im Absatz von Cheungs Abendschuh versteckt. Als diese ihn bei einem Bankett in Anwesenheit von Tom verliert, und dieser das Accessoire gerne als Andenken behalten würde, muss sich Chan Chi sowohl in Bezug auf die Beute als auch Schwerenöter etwas einfallen lassen.

Im Grunde ist dies natürlich die weitere Umwandlung eines Grimmschen Märchens in die moderne Zeit, werden wie zuvor beim "Der Froschkönig" und seiner Aktualisierung Prince Charming (1984) aber nur kleinere Details oder auch eine explizite Szene als entscheidendes Merkmal wieder verwendet. Wo sich dort ein scheinbar biederer Chauffeur, der nur aus Mitleid angestellt wurde, als wahrer Eigentümer eines geldschweren Geschäfts und auch als Galan erster Klasse entpuppt, steht hier in der Modern Cinderella ( Alternativtitel )- bzw. "Aschenputtel"- oder auch "Aschenbrödel"- Variante der Verlust des edlen Schuhs und das Auffinden durch den Verehrer und Verehrten im Mittelpunkt. Den Hintergrund der alten Volkssage kann man sich bis dahin bereits alss würzendes Beiwerk in stiller Verehrung denken, wird allerdings in einer derart abgesonderten Verkettung von anderen Umständen, anderen Genres und auch im Hinblick auf die Prominenz zweier eigentlich männlicher Figuren und eben nicht des gegengeschlechtlichen Liebespaares dargebracht, dass es wirklich nur als Adjuvans und nicht als Reagenz selber wirkt.

Denn eigentlich handelt es sich bei dem Stück um eine Krimi- oder doch eher Gaunerkomödie, mit dem romantischen und gleichzeitig dankenswert auch stetig humoristischen aufgelösten Subplot einer scheinbar offen und groß-edlen Liebe und dem des Nachjagens von Geld, geldwerten Gegenständen und später auch Herzen aus Zweiter Reihe. So stehen die beiden Kleinkriminellen im Scheinwerferlicht der Aufmerksamkeit, die beiden Tunichtgute und ihre Abenteuer um den Diamanten herum, was sie auf der Jagd dessen auch in allerlei außen vor stehenden Sketche und Abenteuer treibt. Sowieso ist die Handlung erstaunlich munter und leistungsfähig, findet immer neue Wege und Sehenswürdigkeiten, die die Belange zwar nicht wirklich dramaturgisch voran, aber das grundsätzliche Amüsement mit allerlei sprühend vergnüglichen beilagen und Requisiten wie Mediensatire, Actionfilm, Popkultur, Kurzzeitliebesausfug und schlichten Haudrauf-Gags vorantreibt.

Im Vergleich zum müde geschriebenen, auch gar nicht mehr mit Ehrgeiz oder wenigstens Lockerheit und Kreativität inszenierten Geschehen von Heute ist hier noch die volle Energie eines jungen Filmemachers und sein Ausleben in Personalunion zu spüren, werden selbst gedachte Unmöglichkeiten wie das wirklich angenehme Paaren von Nat Chan und Wong selber als liebenswürdig und auch liebenswürdig niederes Halunkenduo absolviert. Actionszenen sind in dieser Geschichte sicherlich rar, aber dann mit forschen Tempo und einigen gekonnten Kampf- und Stunteinlagen unter Aufsicht von Tony Leung Siu-hung absolviert. Die jungen Maggie Cheung sorgt für die Augenweide anderer Art, während sich das Treiben angesichts damaliger Zeit gerade in Sachen Über-Hektik und bunte Verkrampfung angenehm zurück, und mit der Beschränkung auf eher blasses Arrangement mit einigen Farbtupfern von Geld und Rot zusätzlich klamm hält.

    7/10
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Mic
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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Fr, 27.09.2013, 11:42

Hong Kong Playboys (1983)
Eröffnung der sogenannten "Lolanto - Trilogie", die diese spezielle Figur, verkörpert vom damalig vergleichbaren Neuling Nat Chan Pak-cheung erst als wichtigen Nebenakteur einführte und über die (indirekte) Fortsetzung Prince Charming (1984) und den finalen I Love Lolanto als wahre Hauptgestalt erhob. Jeweils geschrieben und inszeniert von Wong Jing im Dienste der scheidenden Shaw Brothers (Hong Kong) Studios, die nur schwer die Kurve von der Vergangenheit in die veränderte Gegenwart bekamen und sich nach und nach dem Tribut des wechselnden Publikumsgeschmackes stellen mussten. Wong selber hatte dieses Problem nicht, sondern beackerte jetzt schon das Feld der vielversprechenden Komödie selber eifrig mit, was auch die nächsten 30 Jahre bis einschließlich Heute so gelten soll. Ein ewiges Erfolgsrezept, das damals nur weitaus frischer, jugendlicher noch in Szene gesetzt und auch mit tatsächlichen Ideen, Spiel- und Erzählfreude vorgetragen ist:

Der notorische Junggeselle und Frauenheld Yan Quan-sheng [ Alexander Fu Sheng ] sieht sich gleich zwei anstrengenden Aufgaben gegenüber; wird er doch von seiner aus Kanada zu Besuch angereisten Mutter [ Lee Heung-kam ] um die Heirat mit der von ihr beliebten Fernsehschauspielerin Rachel Yu [ Leanne Lau ] gebeten und trifft er beim Umwerben auf den Galan Nummer Eins, den legendären Valentine [ Patrick Tse Yin ]. Ein Wettbewerb zwischen den beiden Schürzenjägern entbrennt, der sich bald mit der "Queen of Balsam", der Schönheitskönigin Mao Ying-ying [ Winnie Chin ] ein neues Opfer sucht und Zuwachs durch weitere Konkurrenz im schmierigen Lolanto [ Nat Chan ] findet. Währenddessen übersieht Sheng, dass daheim mit der Assistentin und Pflegerin Ah Mei [ Cherie Chung ] seiner Mutter die wahre Liebe direkt vor seiner Nase sitzt.

Unwichtig für die Handlung selber, die sich weniger um Liebe und Romantik als vielmehr Lug und Betrug und den Schein statt dem Sein dreht, aber umso wichtiger für das Milieu ist dabei das architektonische und dekorative Konstrukt. Wer auch immer tatsächlich hinter den Einfällen für den Innenausbau der Wohnung des Playboys hier als bspw. auch die Geschäftsräume in der Fortsetzung steht und die Kreativität hat Blüten tragen lassen, die jeweiligen Szenerien sind in ihrem Ausbau wie gleichzeitig surreal, impressionistisch, futuristisch und so auf jeden Fall den zweiten und dritten Blick wert gehalten. Kurios gefüllt mit visuelle Witzen, allerlei Technikspielkram und zukunftsweisender Robotnik wird aus der gar nicht so großen Behausung des ewigen Junggesellen das glänzende Abbild von Einfalls- und Erfindungsreichtum, der sich auch durch die Aktionen selber und die Absurdität des Geschehens zieht.

Die Prämisse mit Anleihen beim 36 Secrets of Courtship (1982) und im Grunde auch die gesamte Fortführung dessen ist eigentlich ein großes Nichts, dass aus zuviel Geld, zuviel Langeweile, wenig bis keine Skrupel und einem gar seltsamen Ritual von Balzen um des Balzen willens entstanden ist. Alle Herrschaften hier in diesem Sujet arbeiten nicht, zumindest nicht wie man sich das so mit festen Arbeitszeiten und einer mehr oder minder sinnvollen Aufgabe vorstellt, sondern leben in den Tag hinein und möglichst immer in Begleitung der nächsten schönen Frau. Ruhm gibt es dafür vielleicht, Ehre und ein tatsächlich gutes Gefühl von Emotion bis hin zur Liebe allerdings nicht, ist der alltägliche Ablauf nur ein großes zur Kunst und zum Lügengebilde erhobenes Spiel, dass einzig die Bestätigung für den Moment verspricht.

So hält es auch Wong als Autor und als Regisseur, werden Plots und Nebenplots erst angerissen und dann wieder in die Nichtbeachtung versenkt. Das Gleiche gilt für die Personen, die mal da und mal nicht, bei den Objekten der Begierden sowieso in schneller Reihenfolge wechseln und mal mehr und mal gar nicht der Wichtigkeit entsprechend sind. Eine flotte Aufführung mit Lustspielcharakter, die sich Zeit für die Sketche selber, aber in Allem Anderen den kürzesten Weg und den des geringsten Widerstandes zur großen Unterhaltungsbrücke nimmt. Pointen spielen wie zu dem frühen Zeitpunkt schon gewohnt und heute immer noch repetiert, nicht aktualisiert, um das Missverständnis zwischen Mann und Frau an sich und die Peinlichkeiten des falschen oder fahrlässigen Verhaltens im intimeren Ambiente. Versteck- und Verwirrspiel im Schlafzimmer oder im Bad standen da schon an der Tagesordnung und werden demzufolge mehrere Male zitiert; immerhin flinken Geistes und flinker Körperlichkeit, die entspannt genug ist, dass ein Witz auch mal daneben gehen kann, ohne dass man gleich die Sympathien und das Vergnügen daran verliert.

Bedanken darf sich der Zuschauer beim verschmitzen Fu Sheng, der auch in den vorherigen Martial Arts- und Swordplaywerken trotz versuchtem Heldengestus im Gesichtsausdruck immer etwas naiv, man könnte auch sagen dümmlich wirkt, hier und jetzt aber wirklich die ideale Partnerschaft mit seinem geschriebenen Alter ego eingeht. Noch jung, leichtsinnig und etwas unreif, nicht auf den Mund gefallen, körperlich agil und sich dessen mehr als bewusst, aber auch bei Fettnäpfchen nicht lang verlegen und selbst da hinreißend empathisch in Aktion gesetzt, stellt er den mustergültigen Hallodri, dem man trotz durchgängiger Betrügereien und Täuschungen nicht böse sein kann, dar. Wem das nicht reicht, wird vor allem auf der Seite der Damen wahre Lockvögel der frühen Achtziger Jahre, auf ihre Art unterschiedlich vollendete Attraktivitäten, vor die vor Verwöhnung staunenden Augen platziert.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Fr, 27.09.2013, 11:43

Hong Kong Playboys (1983)
Eröffnung der sogenannten "Lolanto - Trilogie", die diese spezielle Figur, verkörpert vom damalig vergleichbaren Neuling Nat Chan Pak-cheung erst als wichtigen Nebenakteur einführte und über die (indirekte) Fortsetzung Prince Charming (1984) und den finalen I Love Lolanto als wahre Hauptgestalt erhob. Jeweils geschrieben und inszeniert von Wong Jing im Dienste der scheidenden Shaw Brothers (Hong Kong) Studios, die nur schwer die Kurve von der Vergangenheit in die veränderte Gegenwart bekamen und sich nach und nach dem Tribut des wechselnden Publikumsgeschmackes stellen mussten. Wong selber hatte dieses Problem nicht, sondern beackerte jetzt schon das Feld der vielversprechenden Komödie selber eifrig mit, was auch die nächsten 30 Jahre bis einschließlich Heute so gelten soll. Ein ewiges Erfolgsrezept, das damals nur weitaus frischer, jugendlicher noch in Szene gesetzt und auch mit tatsächlichen Ideen, Spiel- und Erzählfreude vorgetragen ist:

Der notorische Junggeselle und Frauenheld Yan Quan-sheng [ Alexander Fu Sheng ] sieht sich gleich zwei anstrengenden Aufgaben gegenüber; wird er doch von seiner aus Kanada zu Besuch angereisten Mutter [ Lee Heung-kam ] um die Heirat mit der von ihr beliebten Fernsehschauspielerin Rachel Yu [ Leanne Lau ] gebeten und trifft er beim Umwerben auf den Galan Nummer Eins, den legendären Valentine [ Patrick Tse Yin ]. Ein Wettbewerb zwischen den beiden Schürzenjägern entbrennt, der sich bald mit der "Queen of Balsam", der Schönheitskönigin Mao Ying-ying [ Winnie Chin ] ein neues Opfer sucht und Zuwachs durch weitere Konkurrenz im schmierigen Lolanto [ Nat Chan ] findet. Währenddessen übersieht Sheng, dass daheim mit der Assistentin und Pflegerin Ah Mei [ Cherie Chung ] seiner Mutter die wahre Liebe direkt vor seiner Nase sitzt.

Unwichtig für die Handlung selber, die sich weniger um Liebe und Romantik als vielmehr Lug und Betrug und den Schein statt dem Sein dreht, aber umso wichtiger für das Milieu ist dabei das architektonische und dekorative Konstrukt. Wer auch immer tatsächlich hinter den Einfällen für den Innenausbau der Wohnung des Playboys hier als bspw. auch die Geschäftsräume in der Fortsetzung steht und die Kreativität hat Blüten tragen lassen, die jeweiligen Szenerien sind in ihrem Ausbau wie gleichzeitig surreal, impressionistisch, futuristisch und so auf jeden Fall den zweiten und dritten Blick wert gehalten. Kurios gefüllt mit visuelle Witzen, allerlei Technikspielkram und zukunftsweisender Robotnik wird aus der gar nicht so großen Behausung des ewigen Junggesellen das glänzende Abbild von Einfalls- und Erfindungsreichtum, der sich auch durch die Aktionen selber und die Absurdität des Geschehens zieht.

Die Prämisse mit Anleihen beim 36 Secrets of Courtship (1982) und im Grunde auch die gesamte Fortführung dessen ist eigentlich ein großes Nichts, dass aus zuviel Geld, zuviel Langeweile, wenig bis keine Skrupel und einem gar seltsamen Ritual von Balzen um des Balzen willens entstanden ist. Alle Herrschaften hier in diesem Sujet arbeiten nicht, zumindest nicht wie man sich das so mit festen Arbeitszeiten und einer mehr oder minder sinnvollen Aufgabe vorstellt, sondern leben in den Tag hinein und möglichst immer in Begleitung der nächsten schönen Frau. Ruhm gibt es dafür vielleicht, Ehre und ein tatsächlich gutes Gefühl von Emotion bis hin zur Liebe allerdings nicht, ist der alltägliche Ablauf nur ein großes zur Kunst und zum Lügengebilde erhobenes Spiel, dass einzig die Bestätigung für den Moment verspricht.

So hält es auch Wong als Autor und als Regisseur, werden Plots und Nebenplots erst angerissen und dann wieder in die Nichtbeachtung versenkt. Das Gleiche gilt für die Personen, die mal da und mal nicht, bei den Objekten der Begierden sowieso in schneller Reihenfolge wechseln und mal mehr und mal gar nicht der Wichtigkeit entsprechend sind. Eine flotte Aufführung mit Lustspielcharakter, die sich Zeit für die Sketche selber, aber in Allem Anderen den kürzesten Weg und den des geringsten Widerstandes zur großen Unterhaltungsbrücke nimmt. Pointen spielen wie zu dem frühen Zeitpunkt schon gewohnt und heute immer noch repetiert, nicht aktualisiert, um das Missverständnis zwischen Mann und Frau an sich und die Peinlichkeiten des falschen oder fahrlässigen Verhaltens im intimeren Ambiente. Versteck- und Verwirrspiel im Schlafzimmer oder im Bad standen da schon an der Tagesordnung und werden demzufolge mehrere Male zitiert; immerhin flinken Geistes und flinker Körperlichkeit, die entspannt genug ist, dass ein Witz auch mal daneben gehen kann, ohne dass man gleich die Sympathien und das Vergnügen daran verliert.

Bedanken darf sich der Zuschauer beim verschmitzen Fu Sheng, der auch in den vorherigen Martial Arts- und Swordplaywerken trotz versuchtem Heldengestus im Gesichtsausdruck immer etwas naiv, man könnte auch sagen dümmlich wirkt, hier und jetzt aber wirklich die ideale Partnerschaft mit seinem geschriebenen Alter ego eingeht. Noch jung, leichtsinnig und etwas unreif, nicht auf den Mund gefallen, körperlich agil und sich dessen mehr als bewusst, aber auch bei Fettnäpfchen nicht lang verlegen und selbst da hinreißend empathisch in Aktion gesetzt, stellt er den mustergültigen Hallodri, dem man trotz durchgängiger Betrügereien und Täuschungen nicht böse sein kann, dar. Wem das nicht reicht, wird vor allem auf der Seite der Damen wahre Lockvögel der frühen Achtziger Jahre, auf ihre Art unterschiedlich vollendete Attraktivitäten, vor die vor Verwöhnung staunenden Augen platziert.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Zhang Liao am Fr, 27.09.2013, 17:45

Ach, gibt nen eigenen Shaw Thread? Gar noch nicht gesehen. Aber sonderlich groß ist er ja (noch) nicht.....13 Seiten.... :o
Welch Frevel. :mrgreen:

Von dieser Lolanto Reihe gefiel mir Prince Charming am Besten. Plot ist wie man es erwarten konnte, sorgt aber dadurch für lockere Unterhaltung, wobei auch die Gags oft recht gut kommen.
06.5/10

Von lockerer Unterhaltung kann man bei I love Lolanto leider gar nicht sprechen.
Anfangs zwar schon, denn da ist der Film noch Komödie. Später wird es aber zum Drama und das passt überhaupt nicht. Würde mal vermuten, dass so mancher Kinobesucher damals mit ner Träne im Auge den Saal verlassen hatte.
Passt einfach nicht zusammen.
Schlecht ist der Film zwar dennoch nicht, aber das Ende ist schwer zu nehmen. Da sind die ganzen Gags von zuvor schnell in Vergessenheit geraten.
05/10

HK Playboys würde ich mal dazwischen einreihen. (06/10)

Den zuvor genannten Girl with a Diamond Slipper finde ich am Besten. Gags zündeten meistens und mit Wang Lung Wei kam gut Schwung in den Film. (7.5/10)
Zhang Liao
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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Zhang Liao am Fr, 27.09.2013, 18:10

Habe bereits vor längerer Zeit noch einige weitere der bisher unveröffentlichten Shaw Filme gesehen und schon an anderer (externer) Stelle gepostet.

Für diejenigen, die es dort nicht gelesen haben, aber evtl. interessieren könnte, mach ich mal eben c/p:

Gambling Syndicate

Ku Feng als Boss eines Casinos und in Drogenschmugglereien verstrickt. Danny Lee spielt den Cop aus der Provinz, der das Ganze sprengen soll.
Dazu heuert er -was auch sonst- 2 Häftlinge (Fan Mei Shang, Cheng Kang Yeh) an, die dann vom Gefängnisboss (Lo Lieh) die Freigabe erhalten.
In anderen Rollen sind u.a. noch Wong Ching als Handlanger von Ku Feng und Woo Gam mit dabei.
Lo Lieh hat leider nur zeitlich sehr begrenzte screentime. Trifft sich mit Danny Lee, haut Fan Mei Shang eine rein, übergibt die Gefangenen und danach wurde er nicht mehr gesehen.

Der Film läuft 81 Minuten und man merkt es gewaltig. Hätte länger sein müssen, da es etliche Logik- und Handlungslücken gibt.
Cheng Kang Yeh kommt hier -um nen Vergleich zu haben- wie Terrence Hill rüber, während Fan Mei Shang als eine Art bösartiger Bud Spencer Verschnitt dargestellt wird, der gern auch mal Wärter verprügelt. Komisch dann, dass es dann später Fan Mei Shang ist, der plötzlich nen Moralischen bekommt und sich quasi um 180 dreht.
Die Rolle von Woo Gam ist völlig unzureichend ausgearbeitet. Da wäre mehr Tiefgang nötig gewesen.
Dass Ku Feng illegale Dinge abzieht, hört man nur. Findet alles im off statt.
Das Ende hat gute Phasen, aber das Ende vom Ende ist dann etwas unspektakulär.

Würde in jedem Fall Casino diesem hier vorziehen.
04/10


Trapeze Girl

Zirkusfilm (wer hätte es gedacht :lol: ) und Drama.

Fang Ying hat Stress daheim, haut ab und möchte nem Zirkus beitreten, um Artistin zu werden. Ein Glück, dass gerade einer vor Ort ist. Ein Pech, dass man mit Lo Lieh und Partnerin bereits ein Artistenpaar hat.
Also kann sie erstmal putzen gehen....bis sie Yueh Hua im Zirkus näher kennenlernt, der auch mal Artist war, aber ein Trauma erlitten hatte und seitdem nicht mehr auftritt.
Kurz gesagt: Es entwickelt sich eine verzwickte Dreiecksbeziehung zwischen Fang Ying, Yueh Hua und Lo Lieh, wobei beide das Mädel trainieren möchten.
Leider geht das Geschehen gegen Ende hin weg vom Zirkus. Fand ich schade, da das setting schon recht schön war. Man sieht allerhand Tiere (Elefanten, Affen, Tiger....) und es kommt schon alles gut rüber.
06/10


Night of the Devil´s Bride

Hätte nicht gedacht, dass ich das nochmal erleben darf: Ein bis dato noch nicht gesehener Film mit Lo Lieh in der Hauptrolle. Der Film hat Schwertatmosphäre, ist aber ne Mischung aus Horror und Drama und kein Martial Arts Film.

Lo Lieh lebt in ärmlichen Verhältnissen zusammen mit seiner an Tuberkulose erkrankten Frau (Chen Ping) und seiner Schwester.
Irgendwie ist er immer auf der Jagd nach dem großen Geld und treibt sich ständig mit seinem Kumpel (Chan Shen) rum.
Was macht man also, wenn das Geld knapp ist? Man verhökert erstmal die Schwester an den örtlichen Puff. Was Ku Feng schwer erfreute. (hat leider nicht viel screentime)
Lo Lieh und Chan Shen sehen dann, wie eine Frau von ein paar Typen vergewaltigt wird (werden soll?) und helfen dieser. Das Mädel stammt aus der Oberschicht und ihr Vater -nun schwer besorgt, dass die Tochter keinen mehr abbekommt- möchte, dass Lo Lieh sie heiratet.
Leider ist der ja schon verheiratet. Aber jedes Problem ist ja lösbar.....
Der Film entwickelt sich dann ähnlich wie Revenge of the Corpse, wobei Lo Lieh am Ende schon gut abgeht.

08/10

Frechheit, dass dieser Film nicht ordentlich veröffentlicht wurde.
Ah ja: Chen Ping sieht auch als Zombie noch scharf aus. :twisted:
Also, wenn ICH Lo Lieh gewesen wäre..... :mrgreen:


Curse of Evil

Handelt von nem Herrenhaus, einer Familie die mit einem Fluch belegt ist und etliche noch lebende Familienmitglieder, die nun in dem Kasten wohnen. Oberhaupt ist Wang Lai, daneben tanzen noch etliche Mädels und Typen rum, welche teils zur Familie gehören, teils aber auch nur Dienstkräfte sind.

Natürlich wird die Anzahl der Personen im Haus stetig verringert. Das liegt zum Einen an monsterhaften Viechern, die gelegentlich auftauchen. Zum Andern gibt es aber auch den klassischen Killer, der im Haus rumschleicht. (Szenen, wo z.B. ein Schatten am Fenster erscheint)

Ja, der Film ist so ne Sache: Es dauert recht lange bis er in Fahrt kommt und das trotz der geringen Laufzeit von 80 Minuten. Wenn es dann aber los geht, ist es gut unterhaltsam.
Weiteres Problem ist die Personenkonstellation im Haus: Da hüpfen so viele Leute rum, dass es schwer ist, Zugang zu bekommen und/oder Personen wirklich zuordnen zu können. Es ist vor allem schwierig die ganzen Mädels voneinander zu unterscheiden. (nein, ich war nicht besoffen :mrgreen: )
Das kommt dann zwar mit der Zeit, aber das liegt dann wohl eher an den Tötungen, die das Ganze zunehmend übersichtlicher gestalten.
Pai Piao und Lily Li spielen zwar mit, aber letztlich überhaupt keine Rolle. Lily Li ist ein Mädel im Haus, kratzt aber schon sehr früh ab. Pai Piao spielt nen Cop und ist exakt 2 Mal im Haus zu sehen. Für den Verlauf oder Ausgang des Films ist er aber völlig bedeutungslos. (verschwindet quasi in der Versenkung)

Trotz der Mängel ist der Film aufgrund der 2. Hälfte dennoch sehenswert.
07/10


Last Judgement

Das ist ne Mischung aus Drama und Kostümfilm, aber kein Martial Arts. Gibt keinen einzigen Kampf im ganzen Film. Das hatte ich dann doch anders erwartet.

Plot: Gibt nen Konflikt um ne Grabstelle/Ahnenschrein innerhalb einer Familie. Da hat man dann die gute Seite, die im Besitz ist und dort schon jemanden begraben hat. Die bösen Verwandten bilden dann eben den Gegenpol und versuchen zunächst den Anderen den Grund abzuschwatzen. Nachdem das nicht funzt, schändet man erstmal die Grabstelle und beschließt zuletzt gezielt ein paar Verwandte zu eliminieren.
Das schafft man auch, aber leider erwischt man die Falschen. Der Sohn der guten Familie, welcher eigentlich das Ziel des Anschlags war, möchte nun juristisch Gerechtigkeit erlangen, wobei das nicht so einfach ist, da die Bösen sich gut wehren können. (also Bestechung und so....) Was folgt ist dann in gewisser Weise ein bürokratischer Spießrutenlauf des Sohnes, auf dessen Weg auch schon mal ein wichtiger Zeuge abhanden kommt.

Ich weiß nicht: Ich hatte im ersten Drittel schon Probleme, mich in den Film reinzufinden. Warum? Weil die Geschichte so erzählt wird, dass einem die Guten zunächst mal am Arsch vorbei gehen. Ein paar der Guten sterben? Zur Kenntnis genommen. Die Bösen sind zwar fies, aber ohne Sympathieträger ist dem Zuseher das dann auch egal.
Die Situation ändert sich erst als der Sohn auf der Suche nach Vergeltung einen Tiefschlag nach dem Anderen einstecken muss. Na ja, besser spät als nie.
So kann der Film dann schon noch seinen Zweck erfüllen. Halbwegs.
Problem ist auch am Anfang, dass die Guten einfach nur naiv daherkommen und trotz Warnungen nix auf die popelige Verwandtschaft kommen lassen wollen. Weckt beim Zuschauer ein ´Geschieht euch recht´ Gefühl.
Gibt auch unlogisches: Eigentlich sollte ja der Sohn ursprünglich mit eliminiert werden. Frag mich, warum man das dann nicht noch nachträglich erledigt hat. Die Bösen haben Kontakte in Politik und ständig irgendwelche Experten am Start, aber auf die Idee kommt man dann nicht?

Hm, hatte mir mehr erwartet. Das Ende ist dann auch etwas unspektakulär.
05/10


Temperament of Life

Der Cast hört sich ja bombastisch an: Ti Lung, David Chiang, Chen Kuan Tai, Danny Lee, Yueh Hua, Ku Feng, Chen Ping, Shih Szu, Li Ching, Wong Yu, Wong Chung.....

....haben leider alle nur Minuten- bzw. Sekundenauftritte. :mrgreen:

Hauptrolle hat Chung Wa, größte Nebenrolle Fan Mei Shang. Daneben hat auch Ling Yun als Arzt später nen größeren Part.

Handelt von einem Ehepaar (Fan Mei Shang und Hsia Ping), welche ein Haus besitzen und dort diverse Zimmer untervermietet haben. (und daher selbst nur 1 Zimmer bewohnen)
Chung Wa und seine beiden Brüder sind Mieter, ebenso eine ziemlich fruchtbare Großfamilie mit erneut schwangerer Frau sowie ein einzelnes Mädel.
Der Film ist dann so aufgeteilt, dass im Grunde jeder mal im Fokus steht. Chung Wa und die Brüder sind Statisten beim Film, fliegen aber nach Kritik raus. (Ja, ja....David Chiang und seine Starallüren.... :lol:). Das Mädel wird von nem Bonzen (Tin Ching) angegraben und Chung Wa eilt zu Hilfe. Später macht die Schwangere Probleme und es muss ein Arzt her. Aber der will Geld sehen und keiner hat welches.....
Das Beste am Film ist aber das ewig zänkische Ehepaar: Fan Mei Shang als Pfennigfuchser, seine Frau lässt dagegen die Leute schon mal mietfrei wohnen. Also Dauerzoff ums Geld.

Der Film ist mit 116 Minuten recht lang geworden, aber man merkt es nicht so richtig. Na gut, am Ende ist die Situation um die Schwangere und den Arzt etwas lang geraten. Natürlich bricht dann auch ziemliches Chaos im Haus aus. Dieser Abschnitt war dann auch etwas Drama, aber der Film ist schon prinzipiell auf Comedy gestellt.
Die Gags haben überwiegend gezündet, wobei Fan Mei Shang eben rausragt. Aber auch Chung Wa sorgt für Unterhaltungswert.

07/10


Avengers from Hell

3 Kurzgeschichten:

1. Cop stößt in einem verlassenen Haus auf einen weiblichen Geist. Die Frau war vor langer Zeit von ihrem Mann ermordet worden. Bei einem erneuten Besuch des Hauses erfährt der Cop, dass der Mörder sein früheres Ich war und der Geist möchte nun, dass er bei ihr bleibt und dann würde sie ihn auch verschonen. In dem Moment kommt dessen Freundin ins Haus...

War von der Atmosphäre der Beste der 3 Geschichten. Problem ist aber das Bild: Viel zu dunkel in dunklen Szenen (man erkennt stellenweise gar nix) und diese dunklen Szenen machen gefühlt 80 Prozent des Films aus.

2. Phillip Chan geht auf Geschäftsreise in die Phillippinen und lässt seine schwangere Frau in HK zurück. Dort hat er aber natürlich ne Gespielin, die ihm ein Amullett schenkt und wenig später verkündet, ebenfalls schwanger zu sein. Das passt nicht so recht und nach nem Handgemenge stürzt die Frau über ne Brüstung. Daheim in HK erleidet die Haushaltshilfe von Chan einen mysteriösen Unfall. Ist aber kein Problem, da man schnell Ersatz herbekommt....

Wenig überraschende Geschichte, die am Ende zwar etwas Fahrt aufnimmt, aber dennoch nicht richtig überzeugen kann. Steht in Sachen Horror/Grusel aber dennoch an zweiter Stelle.

3. Denn Geschichte 3 hat da noch weniger zu bieten.
Ein alter Mann sucht seine Brille, findet aber eine Fremde. Nachdem er sie aufgesetzt hatte, erfährt er plötzlich die exakte Vorhersage eines Pferderennens. Die Brille gehörte ursprünglich seinem verstorbenen Nachbarn und dessen Geist möchte nun die Hälfte aller Gewinne bekommen (in Form von Verbrennungen). Um richtig abzusahnen, soll der Alte in ein Casino, wo der Geist zu Lebzeiten betrogen wurde....

Problem hier ist einfach: Was will dieser Geist eigentlich? Ist etwas konfus bzw. wandelt sich am Ende derart, dass es die ganze Geschichte auf den Kopf stellt.

Man kann sich die 3 Geschichten schon mal ansehen, aber gibt schon Besseres an Horror von den Shaws.
05/10
Zhang Liao
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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Di, 01.10.2013, 10:25

Prince Charming (1984)
Mittelteil der sogenannten "Lolanto - Trilogie", die 1983 mit Hong Kong Playboys ihren Anfang und ebenfalls 1984 mit dem die Rolle nun auch entsprechend schon im Titel würdigenden I Love Lolanto ihr vorläufiges Ende fand. Dabei stellt die Figur eigentlich nur den Zusatz, den sidekick und best buddy zur tatsächlichen Hauptrolle und bloss durch eine Anhängerschaft bei den Zuschauern die Startrampe zum späteren Einzelauftritt im Scheinwerferlicht dar. Ein Publikumserfolg in einer neuen alten Komödienform, die am Ende einer Ära, der bevorstehenden Auflösung des Shaw Brothers (HK) Limited, gleichzeitig auch den Beginn der Karriere von Wong Jing und so zukünftigen und bis heute andauernden Regentschaft bedeudet:

Bei einem Strandspaziergang auf Hawaii lernen die beiden Freunde Chen Li-pin [ Kenny Bee ] und Lolanto [ Nat Chan ] die beiden anmutigen Grazien May Yu [ Cherie Chung ] und Kitty [ Maggie Cheung ] kennen, die sie bald darauf in Hong Kong, diesmal allerdings nicht im Urlaub, sondern am Arbeitsplatz wieder sehen sollen. Chen ist im Auftrag seines schwerreichen Vaters [ Wong Tin-lam ] in dessen Firma unterwegs, um heimliche Fälle von Untreue und Korruption herauszufinden; durch ein Mißverständnis hält allerdings ihn Jeder der Angestellten für den Chaffeur und den ebenso anwesenden Lolanto für den potentiellen Protege und erblichen Nachfolger des Geschäftes. Während der umtriebige Chen Pi-hou [ Charlie Cho ] seine Sekretärin Yun Piao-piao [ Rosamund Kwan ] auf die beiden Neuankömmlinge ansetzt, verliebt sich Li-pin in May, muss sich allerdings auch mit den Ermittlungen sowie Mays Eltern und ihrem Bruder Yu Ren-da [ Michael Chan Wai-man ] herumschlagen.

Ähnliche Geschichten von gewechselten oder verwechselten Identitäten und den anstehenden Verwirrungen im Berufs- und Privatleben hat nicht nur die Cinematographie vorher ausführlich, sondern Wong Jing auch noch fortwährend zur Genüge erzählt, wobei hier die Verwandlung vom Frosch zum Prinzen und so mit der dargebrachte Verweis auf Grimms Kinder- und Hausmärchen "Der Froschkönig" gar verbal eindeutig erfolgt. Der Ausgang ist im Grunde schon aufgrund der liebenswürdigen Seichtigkeit der Handlung, seiner hier auch noch angenehmen Kommerzialität, die noch nicht die aufdringlichen Attacken späterer product placement Insultationen macht, und der moralisch sauberen, alles andere als zynischen Behandlung schlichtweg vorhersehbar; nimmt seinen Schaden in all der luftleichten Unterhaltung samt einleitenden Ausflügen ins überaus beschauliche Hawaii dadurch allein aber sicherlich nicht. Zu sympathisch sind hier noch die Figuren gezeichnet, zu liebens-, wenn auch reichlich unglaubwürdig das Porträt einer ersten unschuldigen Liebe, die Regisseur und Autor Wong hier wie bspw. auch im späteren The Flying Mr. B (1985) noch erstaunlich offenherzig zeigen kann. Im Grunde auch hier die chasing girls Formel, nur in Einzelkonstellation, der auch mit romantischen Art und der inneren Wirksamkeit des Zeitvertreib und so ertragreich fördernden Gesinnungen und Bewegungen.

Da wird getanzt und gesungen, als wenn das Herz der jungen Pubertät in aller Unschuld noch schlägt, verschüchtert geflirtet und ebenso gelitten, dabei allerdings die Umrandung einer durchgängig auf Frohe Laune und Ablenkung und Bereinigung von Sorgen jeglicher Art zielenden Komödie nie vergessen. So landen selbst die humoristischen Züge ihre Treffer in das Ziel, in Form von harmloser und nicht ganz so harmloser Streiche, mancher übellauniger Schurken und hinterhältiger Intrigen und der allseits bereiten Verwandtschaft und Bekanntschaft als Störung des Trauten Glücks. Der höchstwichtige Vorteil des beherzten Geschehens liegt in der noch gegenwärtigen Frische der Gags, die auch Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger in ganz ähnlichen Stoffen weiterhin gebraucht bis heute anhaltend und dann natürlich nicht mehr amüsant, sondern mit dem langen Bart und auch der inszenatorischen, nicht bloss kreativen Einfalls- und Lustlosigkeit versehen sind.

An zahlreichen prominenten Nebenfiguren mit viel und auch ansteckender Spielfreunde, und gerade im Nachhinein überaus interessant dekorierten Schauplätzen, wie speziell die der privaten Büroeinrichtung im Misch-Stil aus Futurismus, Strukturalismus, Postmoderne auch außerhalb des zentralen zeitgenössischen Märchens überaus reich, wird sich so beschwingten Schrittes als Mittel der Belebung garniert. Hinzu kommt eine für das Auge schmeichelnde, in der Weitsicht der Besetzung ausgeprägt bewunderswerte Frauenriege aus den frisch heranwachsenden Maggie Cheung im Debüt, und den bezaubernden Cherie Chung und Rosamund Kwan in blutjungen Jahren.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Fr, 04.10.2013, 15:14

I Love Lolanto (1984)
Abschluss der inoffiziellen "Lolanto - Trilogie", die mit Hong Kong Playboys (1983) und einer besseren Nebenrolle begonnen hat und in dessen (inhaltlich unabhängigen) Fortsetzung Prince Charming (1984) zu einem sidekick des dortigen Titelhelden ausgebaut wurde. Hier nun übernimmt Lolanto nicht bloß die Funktion des Nebenbuhlers oder besten Freundes, sondern die der Identifikation im Zentrum, was den Film auch durch seine Verkörperung durch Nat Chan schon automatisch zum Fordernsten der Saga und zum Niedersten gleich mit macht. Die Vorteile des Finales liegen aber gleich mit auf der Hand, sind der Schauspieler und sein Material doch zumeist "lower class material", wie es selbst ein Gegenüber so treffend bemerkt, und hebt sich der Dritte Teil damit auch schon wieder von den weltfremden bzw. märchenhaften Vorgängern direkt in die Gegenwart ab. Post-materialistisch, post-idealistisch und final gar mit traurigen Denkweisen (und dann doch dem kleinen Hoffnungsschimmer, in Form von Sibelle Hu) bestickt:

Als der Automechaniker Lolanto [ Nat Chan ] ohne Erlaubnis den eigentlich zur Reparatur abgegeben Sportwagen des Triaden Yu Ren-da [ Michael Chan Wai-man ] für eine Spritztur ausleiht, demoliert ihm dieser als Antwort das Geschäft. Arbeits- und mittellos zieht der Playboy in die Behausung seines besten Freundes Fat Lung [ Wong Jing ], sehr zu dessen Mißvergnügen, ruiniert er ihm doch auch noch die Beziehung zur Verlobten Zhen De [ Cher Yeung ]. Auch als unfreiwilliges Männerpaar erbleibt den Beiden der Ärger nicht verschont, läuft ihnen die geistig zurückgebliebene Liao Shu-wen [ Pat Ha ], Tochter des schwerreichen Gangsters Bill Liao [ Bill Tung Biu ] zu, die vor allem Unterschlupf vor einer bevorstehenden Operation und der fremdgängerischen Stiefmutter Jenny [ Ai Ti ] sucht.

Anders als in den beiden Erstlingen üblich wird hier keine Geschichte aus der Oberklasse der Gesellschaft, nur am Rande von Millionären und Träumen vom Alltag weit entfernt und so über den Dingen stehend erzählt. Auch eine direkte Weiterführung der Ereignisse ist nicht gegeben, auch wenn mit dem Triadenpaar Mr. & Mrs. Yu Ren-da noch einmal Personen der Vorgeschichte am Auftauchen sind; vielmehr geht man nun einige Stufen tiefer in der Hierarchie und setzt sich zwischendurch ganz am Grund der Mittel- und auch der Unterschicht und auch im dramatischen Bereich gleich mit ab. Entsprechend dessen sind die Probleme hier weitgehend real, soweit man dies von einer Wong Jing - Produktion behaupten kann zumindest; ist das Geld knapp, die Arbeit nicht immer gegeben und wird sich anders als früher mit dem Nachjagen diverser Frauenröcke hier eher mit dem Profanen wie dem täglichen Leben und Überleben, auch dem des Liebeskummers nach einer Trennung und dem Nichtfassbaren einer plötzlich in der Gesinnung komplett veränderten Person abgemüht.

Nicht unbedingt die schlechteste Variation einer Erzählung, die sich zuvor weit über den Wolken, quasi in der Fantasie und im Siebenten Himmel befand und hier nun auf den Boden der Tatsachen spielt. Entsprechend dessen hält sich auch die träumerische, verschwenderische, bisweilen surreal bis science fictionesk angehauchte Architektur und vor allem Innendekoration sowie die gesamte Farbpalette der Inszenierung in seinen Akzenten zurück und liefert das Gewöhnliche und dies auch eher in blasser Kolorierung ab. Das nötige Kleingeld für ein Dasein im Schmuck und Glanz oder in der Kreativität haben die Personen hier nicht, wird sich notgedrungen auch als (körperlich) erwachsener Mann ein ordinäres Apartment geteilt und mit einem normalem Tagesjob, als Lehrer oder Automechaniker verdingt.

Nichtsdestotrotz und auch entgegen einiger moralischer und dramatischer Zwischentöne, die gerade das Verhältnis der geistig Zurückgebliebenen zu ihrem vorher als Frauenheld aufgetretenen Junggesellen ins Visier nehmen, wird hier natürlich auch eine Komödie und dies mehr oder minder zu reinen belustigenden Unterhaltung, auch mit Ausflügen ins gambling-Milieu und einigen Duellen mit Spielkönig Philip Chen [ Phillip Ko ] projiziert. Typisch für seinen Regisseur, der wie gewohnt auch als Autor, als Schauspieler – und aufgrund der Shaw Brothers (Hong Kong) noch nicht als Produzent – selber auftritt, wird sich im allgemein gängigen und auch für westliche Zuschauer einprägsamen Humorverständnis um allerlei Irrtümer und dessen Verwicklungen bemüht, Lehrer für Polizisten, Männer für Frauen oder eine normale Nachhilfestunde für eine Einladung zum preiswerten Bordellbesuch und sonstige Varianten dieser Form von Pointenerzeugung gehalten. So richtig die großen Lacher sind das nicht, eher der Trost zwischendurch, wird sich aber auch nicht verkrampft, sondern weitgehend entspannt und wie im Nebenher in diesen Sketchen versucht. Ein soweit angenehmer Zeitvertreib ohne befürchtete Kopfschmerzattacken, dazu einige Ein- und Ausblicke in die relativ irdische Normalität und Realität der frühen Achtziger Jahre, gerade was die Außenaufnahmen von HK und Macao bei Tageslicht und den Gang auf die Strassen hinaus und die Seelen hinein betrifft.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am So, 13.10.2013, 1:00

Mr. Virgin (1984)
Hinter der nach außen hin vermeintlich lustigen Erscheinung, die durch den Titel, Regisseur Anthony Chan und Hauptdarsteller Alfred Cheung weithin als Schild getragen wird, verbirgt sich ein trotz lebensfremder Prämisse erstaunlich tieftrauriges (Liebes)Drama, dass gerade in kleinen Szenen, in Blicken und Einzelmomenten die Macht der verwirrenden Gefühle beschwören kann. Zwar sind auch hier gerade zu Beginn immer wieder auch die komödiantischen Aspekte der Erzählung eingestreut und wird auch auf die Absurdität der Erzählung nicht verzichtet, um sich nicht gänzlich bodenständig zu verhalten, bringt das aber nur wenig Schutz vor dem eigentlich schwarzen Drama im Sinn:

Durch einen internen Familienfluch mit dem Schicksal belegt, kurz vor dem 30igsten Geburtstag immer noch eine männliche Jungfrau und dies trotz der Bekanntschaft mit Cindy [ Angile Leung ] und der schon interessierten Vorgesetzen [ Pamela Pak ] auch mit wenig Aussicht auf Veränderung zu sein, kann der Büroangestellte Alfred Chiu Yu-ting [ Alfred Cheung ] sein plötzlich erscheinendes Glück in Form der Zugereisten Ling [ Olivia Cheng ] kaum fassen. Die junge und ausnehmend attraktive Frau erleidet nämlich ein ähnliches Schicksal der Einsamkeit, ist sie doch bei der Mutter Mrs. Li [ Woo Gam ] und dort in Macao im örtlichen Leichenschauhaus als Make-up Artistin für die Verstorbenen angeheuert, was ihr trotz schmucken Daseins jegliche Avancen der Männerwelt verleidet. Die beiden Alleinstehenden scheinen wie sich gesucht und gefunden, weiss Alfred als in Hk Ansässiger doch nichts vom Beruf seiner Flamme und bald Verlobten und scheint auch sein Vater Lawrence Chiu [ Geung Chung-ping ] in der Witwe Li eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Doch die Hochzeitsnacht steht an, das Geheimnis und der Fluch noch zwischen den beiden Angetrauten und hat Alfred bisher weder überhaupt kopuliert noch im besten Freund Xiao Wen [ Manfred Wong ] eine nützliche Hilfe in diesen Dingen.

Trotz des Marketings, die sich allein auf diesen Faktor der Unerfahrenheit und Inaktivität stürzt, ist der Film kein reines Vergnügen, sondern eine humorvolle Geschichte mit Grau- und Zwischentönen und so dunklen Seiten. Das Tragische ist eigentlich nicht die Hauptfigur, die trotz der unfreiwilligen Askese auch kein Kind von Traurigkeit ist und durchaus auch zuvor die Chance zur Erfüllung der sexuellen Lust gehabt hätte. Frauengeschichten gab es auch vorher im Leben, wurden diese aber durch ungünstige Ereignisse wie ein Erdbeben oder plötzlich einsetzende Sonnenfinsternis und so durch das Omen selber und nicht etwa durch mangelnden Erfolg beim anderen Geschlecht verhindert. Der Job ist in Ordnung und wird auch durch die Arbeitgeberin und einen befreundeten Kollegen honoriert, daheim wartet der Vater und eine ausnehmend einladende Wohnung, in dessen Zusammensein man sich durchaus wohlfühlen tut.

Schon schlechter ergeht es bis zum gemeinsamen Kennenlernen, die alles Andere als romantisch gezeichnet, sondern eher übertrieben auf lustig getrimmt ist, der Frau in der Geschichte, die daheim von allen Männern wegen ihres Berufes ignoriert und geschnitten und schlichtweg auf Einsamkeit getrimmt wird. Die weitgehend unbeholfenen Flirtversuche, die sie das erste Mal in ihrem Leben und in die Aufmerksamkeit eines anderen Menschen außer der ihrer ebenso abgestraften Mutter erlebt, haben auch nur wegen der Einzelstellung der Momente überhaupt eine Chance bei ihr; sie nimmt quasi den Einzigen im Bunde, der sie anschaut und mit ihr spricht.

Autor Cheung, der zuvor für die nunmehr auslaufenden Shaw Brothers (Hong Kong) Studios die auch in der Moderne, auch mal mit mehr Humor und selten mehr Emotion angesiedelte Handlungen wie Let's Make Laugh (1983) und später Family Light Affair (1984), Let's Have a Baby (1985), Carry on Doctors and Nurses (1985), Let's Make Laugh II (1985) geschrieben, als Schauspieler mitgewirkt und zuweilen auch gedreht hat, gelingt dabei das Kunststück des Porträts einer einschneidenden Abgeschiedenheit. Trotz der ersten Liebe, der baldigen Hochzeit, des eventuell auch als Andeutung stehenden Dritten Frühlings der beiden Elternteile des Paares, die sich auch blendend miteinander verstehen und das Schicksal als Witwe und Witwer in sich tragen und teilen, steht die Isolation und die Einöde im Vordergrund und die Nichterfüllung der Wünsche im Raum. Die Witze selber, die zumindest zu Anfang und in der Mitte des Geschehens auch befreiendes Lachen erzeugen, natürlich auch gerade um das Thema der Jungfräulichkeit, des Missgeschickes im Umgang mit Frauen und der vermeintlichen Impotenz des Mannes drehen, wirken dabei gleichzeitig zuweilen überraschend in ihrem durchaus präzisen Timung und der Form und stellen sich als haltender Rettungsanker in der Not dar.

Kurze Schimmer des Erleichtern und der Hoffnung, der Aussicht auf eine eigentlich attraktive, verführerische, auch sorgende und um die Kraft der körperlichen und seelischen Affekte wissenden Frau und so die langjährige Bindung zu einem nahestehenden und Halt gebenden Menschen, die durch das Schicksal und des Nicht-Miteinander Redens beider Parteien immer wieder durchbrochen und mit Hoffnung und Sentiment und wieder zurück gefüllt wird.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Di, 15.10.2013, 14:17

Doubles Cause Troubles (1989)
Für den Zeitraum noch eher ungewöhnliche Wong Jing - Klamotte, die nach einem Dutzend rein feuchtfröhlicher und großteils unbeschwerter Arbeiten hier bisweilen die düsteren Töne, so manche kleinere Aktionsszenen und theoretisch und teils auch praktisch die Möglichkeit zur Ernsthaftigkeit angelegt. Sicherlich wird aus der Geschichte um die Suche und Jagd nach einer Schatzbeute und das Hineinziehen mehrerer Unbeteiligter in diese Affäre kein Thriller daraus, werden aber einige Gefangene gemacht und auch "gefoltert" und stellt sich eine gewisse Form der Bedrohung schon durchaus ein, um im Moment davor und danach und dazwischen natürlich wieder ad absurdum und auf den Weg der klamaukigen Unterhaltung geführt zu werden. Eine Shaw Brothers (Hong Kong) Ltd. Produktion:

Als die beiden miteinander verhassten Cousinen Liang Shan-bo [ Carol Cheng ] und Zhu Ying-tai [ Maggie Cheung ] jeweils Besuch vom Anwalt Liu Zhi-pang [ Dennis Chan ] bekommen, ist die Freude erst einmal groß, die prompte Ernüchterung aber auch. Beiden steht nach einer Erbschaft ein 700qm Apartment in einem Hochhausblock zu, aber nur unter der Bedingung, dass sie es ein ganzes Jahr dort miteinander aushalten. ZU ihrer Überraschung ist auch ein Untermieter noch inbegriffen, gefällt ihnen der schmucke Ben Liang [ Poon Jan-wai ] allerdings ausnehmend gut; solange zumindest, bis er tödlich von den Kugeln des Mainland gangsters Viper [ Hon Yee-sang ] getroffen in ihre Arme wankt. Ben hat zusammen mit Viper und dessen Kompagnons Liang [ Sherman Wong ] und 'Shantung Woman' [ Liu Fan ] auf Hoher See einen taiwanesischen Nationalschatz geraubt und vor den anderen versteckt. Während alsbald dessen ebenso gut aussehender Bruder Sam [ Wilson Lam ] auftaucht, und die beiden Cousinen verrückt macht, werden sie auch von Insp. Xu Shu Zhen [ Gwaan Ming-yuk ] vor dem blinden Vertrauen an den Schönling gewarnt, und bekommen die sich langsam zusammen raufenden Mädels auch noch vermehrt Besuch von den anhängigen Verehrern 'Handsome' [ Nat Chan ] und Canying [ Charlie Cho ].

Das ehrenwerte Logo der Shaw Brothers voran und dann im fliegenden Start in die Handlung springend, wird auch hier wie eigentlich in allen Filmen des gleich in mehrerlei Positionen agierenden Wong die Vielfältigkeit und Fülle der Erzählung in schnellen Schritten installiert. Die Prämisse der Teilung der Wohnung zu vermögenden Zwecken und die ebensolche Gemeinschaft auf Jahr und Zeit aus der Not heraus steht nach wenigen Minuten, das erste Problem daran ebenso und das zweite gleich darauf. Der Umgang mit den wahrhaftigen Kriminellen vor der Tür und den möglichen und eventuellen im geschlossenen Raum treibt die eigentlich widerspenstigen Verwandten, die sich seit Anbeginn der Kindheit nicht leiden konnten und immer noch nur miteinander streiten auf den gemeinsamen Weg. Auf dieser Spur des Flüchten vor den Verbrechern und notgedrungen bald auch des Kampfes gegen sie folgen zwei Männer, die nur dem Namen und des Geschlechtes nach welche, aber vom Charakter und der Erscheinung her alles Andere als die Herren der Schöpfung, sondern ziemliche Nichtsnutze mit mehr Schaden als Nutzen sind.

Wo zuvor in den Arbeiten von Wong eher genau diese Sorte Mensch im Mittelpunkt des Geschehens stand, also eine Riege von Typen beobachtet wurde, wie sie den Frauen und verführerischen Objekten in ihrem Leben am Umflirten und Anbaggern sind, wird hierbei diese Konstruktion auf den Part der Mitakteure und besseren Nebenstreiter reduziert und die Mädels selber in das Zentrum einer Krimiplotte auch mit Verletzten und Toten gerückt. Das How to Pick Girls Up! (1988) und The Romancing Star (1987) - Verhalten ist dabei durch die Auftritte der doch eher lauten Nat Chan und Charlie Cho und ihren chargierenden Aktionen auch um den billigsten Gag wenn auch noch auffallend genug, wird hier aber durch das ebenso deutliche Grimassieren und Fluchen der beiden weiblichen Komödianten noch gesteigert und sicherlich nicht unterlaufen oder konterkariert.

Wenn auch Feingefühl und sinn für leisere Töne und Gespür noch nie die Stärke von Autor und Regisseur Wong war, so hat er es in jungen Jahren des Anfangs der Karriere doch ab und zu auf treffliche und überraschend unschuldige Weise doch gerade in den Romantischen Komödien gezeigt; nun herrscht der eher raue Ton, das Geschehen zu vermehrt nächtlicher Stunde und in konspirativen Ecken, etwas Geheimnistuerei, einige schmerzhafte Stunts, und auch manch derber Gag weitgehend vor. Das soll zum Schaden von Schnelligkeit und Abwechslungsreichtum und einer etwas anderen Form der diesmal nicht ganz so unbeschwerten Unterhaltung(mitsamt zwei Kopf- und andere Einschüssen in den Leib, durchtrennter Halsschlagader und dem Zerquetschen eines Polizisten per Auto am Baum) sicherlich nicht sein, wird auch hier das A und O des Kommerzes und die Karte des Wissens um die Bedürfnisse des zahlenden Publikums im stechenden Triumph gezückt.

Ein Hin und Her erst im anonymen Wohnblock und dem gar nicht so anheimelnd, sondern eher kühl und leer und auch ein wenig hässlich eingerichteten Apartmentgrau, in dessen Folge der Gang hinaus in die Einöde eines Parkhauses und dann Vorortschuppens zum Treff mit den Gangstern gegangen wird. Dazu immer wieder Aufklärungen der Polizistin, die im Grunde offene Warnungen vor einem potentiellen Feind in den eigenen Reihen und so sicherlich nicht gerade beruhigend und die liebeskranken, aber schmierigen Trottel als einzig aktivierbare Kräfte nicht gerade vertrauensvoll für die eigene Sicherheit sind.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Fr, 18.10.2013, 13:01

Perfect Girls (1990)
Nach einer längeren Reihe von kommerziellen und auch im Vergleich künstlerischen Erfolgen von Wong Jing, gerade auch im Bereich der Romantischen Komödie, stellt Perfect Girls die unrühmliche Ausnahme und für das Jahr 1990 die Regisseurskarriere auch eher bescheiden im Gesamtkontext dar. [Neben dem Hit God of Gamblers II folgte nur noch der weitgehend übersehene The Big Score.] Wong addiert zwar auch hier seine Rezepturen in der scheinbar gewohnt ideellen Weise und verfügt ebenso über die patentierte Formel aus etwas Profundität und viel Profanität, dargestellt durch eine Besetzung von angehenden und etablierten Stars, so manchen Cameos und dies in bunt-lockerer Attraktivität. verzettelt sich auch nicht bei der eigenen Geschichte selber, aber in der Wahl der Behandlung in ausstrahlender Unsympathie, viel Lebensfremde und auch viel und schwer zu genießender Banalität; schwankend zwischen einer Seifenopern und einem Schmierentheater. Für einen längeren Zeitraum auch der letzte einer Folge von in der Gegenwart angesiedelten Beziehungsgeschichten, die danach und zum absoluten Durchbruch in der Filmographie mit mehrerlei Wuxia - Kömödien und einem überhaupt längeren Gastspiel von Stephen Chow zu rückkehrender Prosperität abgelöst wurden:

Obwohl bereits 29 Lenze zählend, hat der Werbeberater Lam Tin-tsz [ Wilson Lam ] im bisherigen Leben so überhaupt kein Glück und Erfolg bei der Damenwelt, wohnt auch noch bei der gestrengen und auf Ihn acht gebenden Mutter Jau Heung-heung [ Tang Pik-wan ] und muss sich in Sachen sexueller Erfahrung selbst vom dicklichen Cousin [ Wong Jing ] etwas vormachen lassen. Ausgerechnet Lam erfährt nun von einer mit 300 Millionen Dollar dosierten Erbschaft eines entfernten Verwandten aus den USA; allerdings unter der Bedingung, innerhalb des nächsten Monats eine Frau fürs Leben zu finden, und dies, ohne mit dem eventuell bevorstehenden Geldregen hausieren zu gehen. Während seine Mama vor allem etwas gegen die erste mögliche Kandidatin Lok Siu-siu [ Michelle Reis ], eine einfach gestrickte und auch mal fluchende und sich durchsetzende junge Frau aus der Unterschicht etwas hat und diese nach allen Möglichkeiten torpediert, gefallen ihr die anderen wie die Polizistin Hua Mu-lan [ Monica Chan ] oder die großbusige Fung Yau-yan [ Nina Li Chi ] schon wesentlich besser. Auch Lam fällt auf deren weiblichen Reize hinein, ohne zu ahnen, dass sein im Falle seines Misserfolges das Erbe beanspruchender Verwandter Robert [ Keith Kwan ] dahinter steckt.

In der Storyidee viel Möglichkeit für Irrtum, Verlockung, Verirrung, Witz und Aberwitz ermöglicht, wird die Prämisse höchstens halbherzig und dann mit einem bescheidenen Gut und Böse - Schema und so viel dramaturgischer Fallhöhe und nicht zur allgemeinen Erheiterung, sondern dem erst spät befriedigenden Genuss gelöst. Eigentlich und dies als absolutes Totschlagargument gibt es hier nur zwei sympathische Figuren, nämlich das Mädchen aus dem armen und dann noch kriminellen Hause, die als einzige ihre wahren Gefühle bzw. die ehrhaften Emotionen lebt und dafür auch allerhand Schikanen bereit ist zu ertragen. Und ihre beste Freundin, gespielt von Bat Mei-na, die über zwei bis drei Auftritte am Rande des Geschehens und vermehrt unwichtig für das Handlungszentrum nicht hinauskommt und so nicht wirklich viel am Beitragen ist. Der gesamte große Rest ist entweder abstoßend durch die Geldgier und die Wahl der Mittel zum Erreichen dieses Zweckes, oder – und die fast noch schlimmer – durch die Unehrlichkeit tief im Leibe, die sie lügen und betrügen und andere verletzen lässt.

Auch wenn in dem bisherigen Wongschen Œuvre gerade auch diese Nichtsnutzigkeit und die niedere Instanz durchaus immer vorhanden und bei vielerlei Personen, gerade den männlichen Figuren immer wieder am Durchscheinen und sicherlich auch mit die Ebene für die Witze war, so ist hier das Maß quasi sprichwörtlich voll; besonders die Liu - Familie ist außer Rand und Band und alles Andere als geeignet für Empathie und Mitmenschlichkeit. Die männliche Jungfrau ist der Muttersohn schlechthin, der auch von dem übrigen Verhalten gar keine Partnerin an seiner Seite verdient oder vergönnt hat, die Mutter selber ein Lügenbold per se und zusätzlich noch die Anstandsdame und Glucke und Tratsch- und Klatschtante in einer abstoßenden Person vereint und die Cousine schlägt genau nach diesem Zweig. Ungünstige Voraussetzungen für entspannte Fröhlichkeit, die hier auch durch sonst patentierte Sketche um Männer in Liebesnöten und den Frauen als Objekte der Begierde und so allerhand Anzüglichkeiten und Peinlichkeiten, verbal und visuell, als Pointe um die Ecke geschossen oder am Ende eines längeren Sketches eben nicht erreicht wird.

So wird auch hier das weibliche Geschlecht mal eilig im Schrank versteckt oder die 'Offensivität' von zwei Männern im gleichen Bett geboten, vielerlei Flüche ausgeteilt oder Versprecher oder andere Verirrungen und Verwirrungen platziert, die Damen selber zur Begierde erhoben, dürfen - oder müssen - sich auch mal im Einteiler am Pool präsentieren und so zumindest optisch als Allein- und Herausstellungsmerkmal demonstrieren. Ansonsten ist das Geschehen im Grunde ebenso redundant, handelt die potentiellen Kandidaten für den bald schwerreichen Bachelor wie im speed-dating und gleichsam auch auf allerhöchstens einen Moment und eine hervorstechende Eigenschaft ab; ähnlich lapidar, wenn auch einprägsam ist theoretisch die gesamte Inszenierung, relativ auf den Punkt, nur halt das falsche Gewicht mit dem verlagerten Schwerpunkt in das zuweilen auch tatsächlich ungenießbar Negative hinein gebracht.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Mic am Sa, 26.10.2013, 9:30

How to Pick Girls Up! (1988)
Launiges feel good - Entertainment von Wong Jing, das sich mit einem seiner früheren Lieblingsthemen, dem Erobern von Frauen und so dem komödiantischen Geschlechterkrieg beschäftigt. Der Filmemacher seit den frühen Achtzigern und speziell Hong Kong Playboys (1983) als Autor und Regisseur ein Experte auf dem Gebiet, daß gerade in dem Jahrzehnt auch von anderen Studios als Shaw Brothers (Hong Kong) Ltd. (Hong Kong) beackert und so mit zum Markenzeichen des damaligen Kino- und Videoangebotes der noch vorhandenen britischen Kolonie, als Aushängeschild einer amüsierfreudigen Gesellschaft und des schnellen finanziellen Gewinnes wurde. Wie so häufig auch geschehen ist die Geschichte hier vom Einzelstück auf eine Mehr-Personen-Auswahl potenziert und treten sowohl das Team der Herren als auch ihre verlockenden Ziele im Visier als Vierermannschaft und so mit genug Platz und Muße für Ideen an:

Frisch von seiner Freundin getrennt, die zudem noch in Bälde die Verlobung mit einem ganz anderen Typen plant, ruft der liebeskranke Xin Jiejing [ Wong Jing ] in der Ratgebersendung vom "love pain killer" Tan Yulun [ Eric Tsang ] an und kündigt einen Sturz vom Hochhaus an. Im Dienste seiner Zuhörer reist Tan zum Schauplatz, um dort noch auf die ebenso eingetroffenen Fei Changfan [ Stanley Fung ] und den schüchternen He Matong [ Wilson Lam ] zu stossen, die ebensolche Probleme mit der Damenwelt haben. Gegen Bares bietet der mit dem besseren Dienstmädchen Mei Youkong [ Sandra Ng ] zusammen lebende Schwerenöter einen Crashkurs in Sachen Eroberung an, wobei mit Fanny [ Maggie Cheung ], Xiao Beibei [ Chingmy Yau ] und Li Chu-hong [ Elizabeth Lee ] drei jeweils ausgesuchte Exemplare in Augenschein und Angriff genommen werden. Doch auch Tan trifft mit Yuki [ Ellen Chan ] bald auf seine Nemesis.

Anders als anfänglich noch in der Karriere des Filmemachers gegeben wird hier ganz auf das Drama bzw. den emotionalen Siedepunkt verzichtet und nur der reinen Belustigung gefrönt. Liebeskummer und deren Leiden haben die gar nicht so stolzen Herren zu Anbeginn der Handlung zwar auch und stellt die kleine Todesssehnsucht von Xin Jiejing auch die Weichen für die Geschichte gleich mit bereit und dar, wird aber da schon niemals dem Ernst gehuldigt, sondern die ersten Witze engagiert. Mit einer Starbesetzung auf beiden Seiten und noch zusätzlich ein paar bekannten Gesichtern in den umliegenden Reihen versehen, entfaltet das Werk beizeiten seinen eigenen amüsanten und wohltuenden Charme, der sich auf Klischees zwar ausruhen und diese auch bedienen tut, aber gleichzeitig damit spielt und auch mal am Unterwandern ist.

Dass die Mädels hier die Oberhand haben, versteht sich bei deren Anblick und dem damit verbundenen Selbstbewusstsein bzw. auch der mangelnden Selbstsicherheit der suchenden und sich danach sehnenden Herren wie von selbst. Der Einfachheit halber herrscht die Zuneigung auf einer Seite schon vor und muss erst die Andere erobert und so auch die eigene Schwäche überwunden werden, was der Erzählung ein blindes Verständnis für die Nöte und Zwänge der großen Liebelei mitgibt. In Form einer Anamnese und dann eines Trainings, dass die vorher scheiternden Versuche korrigieren und wettmachen soll, wird der Film in spielerischer Art und Weise über die Runden gebracht, die Banalitäten mit Inbrunst gelebt un Jegliches an Problemen entweder mit der eigenen Wong Jing - Kreativität umschifft oder mit low brow Humor bzw. einem späten Fatal Attaction Deux ex machina durchfegt.

So tauchen auch hier die Scherze über Homosexualität oder ein ausgedehnter Sketch mit einem vermeintlich geistig Behinderten auf, wobei der Letztere so ähnlich schon in The Romancing Star (1987) zu sehen war, aber in leicht abgewandelter Form und mit gleichem Darsteller immer noch zieht. Die Inszenierung scheut jegliche Längen, und kommt trotz vielem Wortschwall, zumeist Flüchen, Beleidigungen, Ausreden auch immer auf den Punkt, und zieht mit einer Schwerelosigkeit dahin, die für ablenkenden Zeitvertreib schon wie ideal und perfektionistisch zu nennen ist. Der Humor im Anteil hoch und im Niveau nicht zu niedrig, sondern mit einigen Wahrheiten und eben auch einigen Verdrehungen dieser Wahrheiten bestückt, sympathisch gehandhabt und zumeist auch so im mit viel Freude daran gespielt. Eingänge in den privaten Bereich der Notgemeinschaft und auch die Ausgänge daraus hinaus sprechen die Sprache der Achtziger Jahre zutiefst, was auch angesichts der später doch oft verlorenen Kunst dieser Gattung Film auch seitens des Regisseurs und in Anbetracht der aktuellen Traurig- und Nichtigkeiten und deren Krampf des Wiedergewinnens dieser einstigen Tugenden noch den Nostalgiebonus und die Phrase vom "Früher war alles besser." zückt.

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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Zhang Liao am Mi, 25.12.2013, 18:59

Downhill they ride (1966)

Handelt von einer Bande in den Bergen, welche die umliegende Gegend terrorisiert.
Es werden Pferde gestohlen und ein Dorf wird gezwungen, regelmäßig Güter auszuhändigen.
Durch einen Zufall treffen sich 2 Leute (Paul Chang Chung, Wong Chung Shun) auf ihrer Reise und landen letztlich in dem Dorf. Dort erfahren sie dann über die Situation und vertreiben selbst ein paar der Banditen, die plötzlich dort aufschlagen. Es ist aber klar, dass es nicht dabei bleiben wird und so beschließen die Beiden im Dorf zu bleiben und eine Verteidigung vorzubereiten.

Ja, die Idee um das bedrohte Dorf und heraneilende Retter ist ja wahrlich nicht neu. Das ist aber aus meiner Sicht kein Problem.
Der Film ist kein Martial Arts. Es ist eher Western Atmosphäre und Geballer statt Handkante. Allerdings ist die Action erstens zeitlich überschaubar und zweitens technisch nicht auf sonderlich hohem Niveau (aber für 1966 in Ordnung).
Ein erheblicher Teil des Films befasst sich dann auch mit den Charakteren (bzw. der Personenkonstellation) im Dorf. So hat man einen Ladenbesitzer (Ngai Ping Ngo), der als Verhandlungspartner mit den Banditen agiert, dem aber niemand im Dorf so richtig traut. Ähnlich ist es mit einem Säufer, der ständig irgendeinen Stuss von sich gibt und den man auch nicht wirklich einschätzen kann.
Got Siu Bo hat eine größere Nebenrolle als Dorfbewohner. Wang Hsieh spielt einen der Banditenanführer.

06,5/10
Etwas mehr Action/Geballer hätte dem Film sicher gut getan, aber das Ende ist dennoch gut geworden. Es mag dann auch 2-3 Situationen geben, wo man die Logik hinterfragen kann, aber das ist verschmerzbar.
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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon oldmaster am Mi, 25.12.2013, 23:20

Disciples of Shao Lin (1975) Sah die DVD Fassung.

Der Bauernjunge Kuan Fung Yi (Alexander Fu Sheng) kommt in eine Stadt um seinen Freund Wang Hon (Chi Kuan-Chun) der in einer Weberei arbeitet zu besuchen. Eine weitere Weberei unter der Leitung von Boss Ha He Bu (Chiang Tao) ist diese Weberei ein Dorn im Auge so werden Mitarbeiter abgeworben und immer wieder die Weberei überfallen. Kuan der bald auch in der Weberei arbeitet kann das nicht mehr mitansehen und sagt Bu dem Kampf an.

Was hab ich mich auf diesen Shaw Brothers Film von Chang Cheh gefreut und was wurde ich enttäuscht.
Der Title Disciples of Shao Lin findet ich auch nicht passend, den Kuan ist hier kein Shaolin Schüler sondern ein naiver Bauerntöpel der sehr gut kämpfen kann. Der deutsche Titel des deutschen Mediabooks von T.V.P. Karato - Sein härtester Schlag gefällt mir hier viel besser.

Fu Sheng macht wieder seine Rolle echt gut durch eine kurze Doku die auch auf der DVD enthalten ist erfuhr ich das Fu Sheng wirklich so war wie er in den Filmen immer spielt. Immer frech und respektlos aber auch sehr sympatisch und unterhaltsam.

Der Cast ist hier sehr gut besetzt aber was man daraus gemacht hat ne, das geht gar nicht allein wie schwach und schlecht hier Fung Hak-On als Lun Ying Tu dargestellt wird. Das geht gar nicht. Auch sind die Kämpfe wirklich schwach choreographiert. Die Kämpfe sind auch nicht sehr zahlreich und vom Finale bin auch sehr enttäuscht.

Von mir gibt es für diesen Shaw Brothers Film keine Empfehlung dazu stimmt hier zu wenig. Der Humor ist in Ordnung und der Cast passt, aber die Kämpfe sind schwach choreographiert und vom Schluss bin ich sehr enttäuscht für mich bis jetzt die schlechtest Regiearbeit von Chang Cheh die ich bis jetzt gesehen habe. Nur 5/10 Kauf hat sich nicht gelohnt sehr schade. Wenigstens ist die Fassung komplett ungeschnitten. Fehlende Szenen sind in Orginal mit deutschen Untertitel.
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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Zhang Liao am Do, 26.12.2013, 2:19

Evil Seducers (1975)

Handelt von einem Typen (Wan Lun), der unverheiratet ist und daher glücklich. Sein Kumpel (Hong Hoi) meint aber, es wäre langsam Zeit für ihn sich zu versklaven. Kein Problem, aber es muss schon optisch ne Bombe sein. Deswegen lehnt Wan Lun auch einen Antrag ab als er die Braut erstmals in Nahsicht bei Lichte inspizieren konnte.
Das war perfekt gemacht, da er kurz darauf einer Frau (Ai Ti) samt Dienerin (Ku Chiu Chin) begegnet und Erstere unbedingt mal näher untersuchen möchte. So geschieht es dann und glücklicherweise scheint die Frau auch nicht sonderlich prüde zu sein.
Am nächsten Tag berichtet ihm sein Kumpel aber, dass es sich bei den 2 Frauen um Geister handelt. Der Held geht der Sache nach und nach einer weiteren Nacht und plötzlichen gesundheitlichen Beschwerden ist die Sache klar. Also muss Hilfe in Form eines Priesters (Chan Shen) her. Wan Lun muss nun u.a. diverse Papiere an Türen anbringen, aber die beiden Mädels sind davon nicht sonderlich begeistert und greifen ein.

Ja, hatte von dem Film was ganz anderes erwartet. Als adult Film würde ich das Ganze auch nicht bezeichnen (wie auf hkmdb). Nackte Haut gibt es wider aller Erwartungen gar keine. Ein paar gruselige Szenen, aber die sind nun nicht sonderlich schwer zu ertragen.
Li Ching hat hier eine Gastrolle. lol Ja, so kann man es auch bezeichnen: Nach 80 Minuten taucht sie für 15 Sekunden auf. Würde mich mal interessieren, wie viel sie dafür an Gage bekam. (scheint ja als hatte sie Mitte der 70er finanzielle Probleme und nur deshalb noch Rollen angenommen)
Zu den beiden Mädels: Verstehe nicht so ganz, warum Ai Ti so als Sex Symbol gehandelt wurde. In diesem Film gefiel mir ihre Dienerin besser. Anders gesagt: Unser Held hat nen gewaltigen Knick in der Optik gehabt. :mrgreen:
Die Atmosphäre des Films ist typische Wuxia Kulisse, wobei es aber keine Kämpfe gibt.

Wie soll man den Film bewerten? Nach 50 Minuten fand ich das Ganze langatmig und wenig unterhaltsam. Problem des Films ist auch, dass der Held völlig unsymphatisch ist und man ihm wünschen würde, dass ihn die Geister hinrichten.
Im weiteren Verlauf kann sich der Film aber steigern und die Gruselszenen sowie das überraschende Ende können dann doch noch entschädigen.
6/10
Zhang Liao
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Re: Der große Shaw Brothers Filmthread

Beitragvon Zhang Liao am Sa, 28.12.2013, 4:45

Brain Stealers (1968)

Weiterer Shaw Agentenfilm, da gabs ja Einige.

Dreht sich um einen alten Wissenschaftler, der ein Mittel erfunden hat, wie man Pflanzen schneller wachsen lässt. Ist natürlich toll, um die Welt besser ernähren zu können.
Allerdings gibt es da einen Bösling, der in seiner unterirdischen Basis hockt und das Mittel gerne haben würde, um es an Menschen anzuwenden und die Weltherrschaft zu erlangen.
Der alte Mann ist also in großer Gefahr.
Zum Glück für den Wissenschaftler hat er eine Tochter (Lily Ho), die Agentin/Polizistin ist und offiziell seinen Schutz übernehmen soll. Ein Pech aber, dass er auch einen Sohn hat: Dieser wird entführt und man tauscht dessen Hirn (eigentlich Körper) mit dem eines Handlangers von dem Bösling. Dessen Aufgabe besteht nun darin, an den Stoff zu kommen.
Klingt einfach, ist es aber nicht, da neben der Tochter auch noch ein angeheuerter Spion einer japanischen Firma rumturnt, der auch an die Formel kommen soll. (allerdings in weniger desaströser Absicht)

Ich dachte mir oftmals ´Das erinnert mich an Bond´. Nicht verwunderlich, da man schon ein paar Ideen abgekupfert hat. Macht aber nichts, denn der Film kann recht gut bei Laune halten. Sofern man mit Shaw Agentenfilmen aus der Zeit was anfangen kann.
Größtes Manko ist nämlich die Optik: Die Kulissen wirken stellenweise schon sehr altertümlich. Insbesondere diese Geheimbasis des Böslings. Aber das kann man dem Film schlecht ankreiden, war halt damals so.

7/10
Zhang Liao
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