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Once a Thief bietet sich dafür als Vorlage natürlich explizit an, wurde doch dort schon 1991 genau das selbe Strickmuster und dies in aller seichten Beliebigkeit und exakt als Appetithäppchen für die Kinokassen, als Entertainment dünn wie Flaum und überhaupt schwereloser, allseits unbedenklicher Ablenkungskost bedient. Eines der (damals) recht gescholtenen Arbeiten von Woo, die viele unter seiner Würde sahen und wo die Mischung aus Gaunerkomödie mit Screwballanleihen und etwas gediegener Materialschlacht von Remy Julienne sowie vielerlei Postkartenaufnahmen von Frankreich trotz Starbesetzung und einem
Shoot 'Em Up Finale erst spät seine Fürsprecher fand. Das Remake bzw. doch eher das diese Inspiration sich zu eigen machende
Adventurers wird es diesbezüglich noch schwerer haben, ist es im Grunde noch unnötiger und auch banaler und (blu)tleerer angelegt; nur vom Alter der Protagonisten her ein Erwachsenenkino, das vielmehr die gesamte Bevölkerung ansprechen soll und es so jeden und alles recht machen und es eher beruhigen als aufregen und so fast wie einschläfern will.
Interessanterweise sind hier die Hauptdarsteller auch nicht etwa jünger oder frischer als beim Original, was ja zumeist auch der Grund für eine Adaption, das der Zubereitung für die nachgewachsene Klientel nämlich ist. Damals waren das Trio Anfang /Mitte 30, hier ist selbst die Jüngste schon 40, und die Männer Mitte 50 bzw. schon fast 70; wobei Andy Lau und Shu Qi, die damalige Freundin des Regisseurs und baldige Ehefrau auch bloß die Zweitbesetzung, der Ersatz für die abgesprungenen William Feng und Crystal Zhang sind.
Zugutehalten muss man dem Werk wenigstens, dass es sich nicht etwa sklavisch an den Ideengeber hält, sondern gerade mit der Figur des Polizisten und der Ex-Freundin vom Dieb neue Elemente hinzu addiert und so eigene Wege im gleichen Wanderungsgebiet quasi geht. Das war es allerdings fast schon an Lob, hat die dünne Geschichte mit im Grunde nur einem einzigen Raubzug dadurch nicht etwa mehr Spannung, verliert auch ein Gutteil der dramaturgischen Komponente (vom unglückseligen Liebesgeflecht zweier Männer und einer Frau, in der ein Faktor immer zuviel des Guten ist), und wird durch das hauptsächlich in Englisch gehaltene Radebrechen im Grunde aller Beteiligten, die nun alle keine Muttersprachler sind die Handlung eher noch mehr auf naiv herunter gebrochen als sie so schon ist. Ein richtiges Schauspiel ist nicht zu vermelden, eher ein bloßes Auftragen der Sätze, die alles andere als gehaltvoll, teilweise schon von weitem erahnbar und quasi von vornherein hörbar sind, was den Film trotz sicherlich technischer Versiertheit und guten Effekten reichlich dahinplätschern lässt und mit den künstlich wirkenden und farblich gesättigten Aufnahmen das Ganze überaus beliebig und langweilig, wie selbst im flüchtigen Showdown noch im Nebenher erscheinen lässt.
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