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Brauche Rat ... =D

Diskutiere über asiatische Filme, Darsteller oder alles andere, das den Asien-Film-Fan interessiert.

Brauche Rat ... =D

Beitragvon Stefan Borsos am Sa, 18.11.2000, 23:18

Hi Marco,

ich habe nix gegen Yen. Wenn er richtig besetzt ist wie z.B. in ONCE UPON A TIME IN CHINA 2 oder WING CHUN, dann ist der Mann vollkommen in Ordnung - auch wenn er nach wie vor ein mäßiger Schauspieler ist. Aber wenn er mit Gewalt etwas versucht, was seine Fähigkeiten (sowohl als Schauspieler und Regisseur, wenn man ihn überhaupt so bezeichnen darf) deutlich übersteigt, dann ist das ärgerlich. Martin hat´s eigentlich schon auf den Punkt gebracht. Das ist im übrigen ganz ähnlich wie bei Michael Wongs Regiedebüt MILES APART, wo ein allenfals mittelmäßiger B-Darsteller, der zu allem Überfluß nicht mal richtig Kantonesisch sprechen kann, meint, er müße trotz fehlender Regieerfahrung und Talent einen so richt ernsthaften A-Film drehen. Da kann doch nix draus werden.

Grüsse,

Stefan
CineAsia

P.S.: und die Handlungskonstruktion von FALLEN ANGELS (und im übrigen auch die von ASHES OF TIME) ist trotz allem rein faktisch gesehen nicht-linear und puzzle-artig. Wie man das selbst empfindet (also eher negativ --> wirr etc., oder eher positiv --> interessant, neu etc.), ist ein anderes Thema... Dennoch nervt es mich langsam, daß die Handlungskonstruktionen in Wongs Filmen andauernd als wirr oder sonstwas bezeichnet werden. Leute, es gibt auch andere Arten von Erzählweisen und Filme, die ihr Hauptaugenmerkt nicht auf die Geschichten, sondern auf Stimmungen und das Zusammenspiel von Bild und Ton legen (jüngst zu sehen in Lee Myung Ses NOWHERE TO HIDE). Ich meine, wer bei Wong Kar Wai eine von A bis Z durchdachte und entwickelte Geschichte mit Anfang, Mittelteil und Höhepunkt erwartet, geht einfach mit dem falschen Ansatz ´ran. Es gibt eben auch noch was anderes als klassisches Erzählkino, und dazu gehören nicht nur Wong Kar Wais Arbeiten, sondern u.a. auch Fruit Chans THE LONGEST SUMMER, die erwähnten Sachen von Herrn Tarantino, Alan Maks RAVE FEVER, alles von Patrick Tam, A CHA CHA FOR THE FUGITIVE von Wang Tsai Cheng, Patrick Leungs TASK FORCE oder die Filme von Tsukamoto Shinya usw. usf. Mit den klassischen Handlungs-, Zeit- und Erzählstrukturen zu brechen und zu experimentieren, ist meiner Ansicht nach sogar eines der Hauptmerkmale der 90er Jahre. In manchen Fällen kann man das sicherlich als Erzählschwäche des jeweiligen Regisseurs/ Autors bezeichnen, aber diesen Trend gänzlich als schlecht abzutun, halte ich für etwas oberflächlich.

Grüsse,

Stefan
CineAsia
Stefan Borsos
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Beitragvon Marco am So, 19.11.2000, 0:02

Den Trend betrachte ich ja auch nicht als schlecht. "Pulp Fiction" habe ich ja schon oben erwähnt. Der Gefällt mir gut, oder auch "Jackie Brown".

Du sprichts einen interessanten und wichtigen Punkt an. Mit Regeln zu brechen, setzt vorraus, daß man diese Regeln kennt. Jeder gute Regisseur sollte die klassischen Regeln des Filmemachens beherrschen. Dann kann er sich hinsetzen und sagen: "So, jetzt weiche ich mal radikal davon ab." Diese Regeln gibt es übrigens wirklich. Es gibt sogar ein sehr interessantes Buch darüber. Leider kenne ich den Titel nicht mehr. Ist schon ewig her, daß ich das mal in der Hand hatte.

Zurück zum Thema. Wong bricht meiner Meinung nach keine Regeln sondern erfindet einfach selbst welche. Der Mann weiß gar nicht wie man einen Film eigentlich machen soll. Der setzt sich einfach hin, filmt etwas ab und verkauft es dann als modernes Kunstkino. Ein Film ist nicht automatisch deswegen gut, weil er radikal anders ist. Wenn ich FA nicht mag und ihn als wirr und schlecht gemacht empfinde, dann stehe ich dazu. Ich stelle mich garantiert nicht hin und sage: "Hmm, das sieht irgendwie nach großer Kunst aus. Vielleicht habe ich den Film auch nur nicht richtig verstanden. Der ist bestimmt gut. Ich will mich ja nicht als Kunstbanause beschimpfen lassen."

Anderes Beispiel: Wenn irgendein "Künstler" einen zerbeulten Mülleimer mit Fäkalien beschmiert und in einer Ausstellung platziert, dann werden sich genug Leute finden, die das als große und radikale Kunst bezeichnen und den Verantwortlichen mit Lob überschütten. Wenn ich dabei stehen würde, dann würde ich sagen: "Leute, daß ist ein Haufen Dreck. Wer das erdacht hat, hat einen an der Waffel. Außerdem stinkt es nach Scheiße." Alle würden sich umdrehen, mich als ordinär und Kunstbanause bezeichnen und mir vorwerfen, daß ich die Intention des Künstlers und sein Kunstwerk nicht verstanden habe. That's Life. Kunst muß sich auch für mich an meinem Geschmack messen lassen. Wenn es mir nicht gefällt, dann ist das Kunstwerk eben Mist. Wie gesagt: Kunst ist nicht automatisch gut, nur weil sie Kunst ist.

Du meinst, daß ich Wong nicht verstehe, aber ich meine, daß es da einfach nichts zu verstehen gibt, weil es einfach Mist ist. Müll bleibt Müll, auch wenn ich ihn bunt anmale und mit Parfüm besprühe.

Aber wie gesagt, wenn Du es gut findest, dann kann ich prima damit leben. Jeder Geschmack ist anders.

Grüße
Marco
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Beitragvon Mark am So, 19.11.2000, 0:48

Hi Stefan!
Es ist mir ehrlich gesagt schleierhaft wie du Wing Chun besser als Ballistic Kiss finden kannst. Gut, es mag sein, daß der Film bei meiner Beschreibung viel besser rüber kommt als er eigentlich ist. Objektiv gesehen würde ich den Film auch als absoluten Müll bezeichnen. Als ich den Film das erste Mal gesehen hatte wurde es mir nach der ersten VCD zu dumm mir den Rest weiterzuschauen, also hab ich mir von der zweiten sogar nur die Actionszenen angeschaut.(Ich schäme mich auch dafür!) Sogar die Actionszenen sprechen für sich: Schießen ohne nachzuladen, unfähige Schützen, und ziemlich aufgesetztes Arthouse-Feeling.
Irgendwann mal hatte ich mich gelangweilt, und nichts zu tun gehabt.(Zustand absoluter Leere!) Ich sehe Ballistic Kiss und sehe ihn mir an. Was passiert?
Ich finde ihn überraschenderweise plötzlich gut. Wie Marco gesagt hatte, der Film ist etwas für Träumer. Donnie Yen verfilmt hier seinen eigenen Traum, und man träumt einfach nur mit. (In Träumen gehen eben Kugeln nicht aus!)
Ist es so schlimm, wenn jemand versucht nach höherem zu streben? Versucht gut zu sein?
Wing Chun war für mich absolut unerträglich gewesen. Nette Action, aber eine Geschichte von absoluter Dummheit, Witze, die einfach alberner sind als bei einem Wong Jing Film. (Ist der Wong Jing?)
Wenn ich mir den Film nur der Action wegen anschauen will, so werde ich mir Wing Chun sobald nicht mehr anschauen.
In Ballistic Kiss versucht jemand wenigstens keinen Trash zu drehen.

mfg

MARK
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Beitragvon Stefan Borsos am So, 19.11.2000, 1:32

Hallo Marco,

zunächst einmal hat Wong Kar Wai mit seinen zahlreichen Drehbüchern (Martin hat ja ein paar aufgezählt) sicherlich schon mehrfach bewiesen, daß er die klassischen Erzählformen und -regeln gut beherrscht (und über diese Regeln gibt´s übrigens noch viel, viel mehr Bücher, aber das nur am Rande). Ihn hier als völligen Dilettanten hinzustellen, nur weil Du seine Sachen nicht magst, ist schlichtweg Quatsch. Weiterhin erfindet Wong mit Sicherheit keine eigenen Regeln. Viele visuelle und erzählerische Elemente oder auch Doyles Kameratricks, die man in Wongs Filmen findet und als eine Art Markenzeichen betrachtet, hat man auch schon (z.B. in Experimentalfilmen) zuvor gesehen. Schau Dir nur mal HOUSE von Ôbayashi Nobuhiko an, eine Fundgrube an filmischen (Kamera-) Tricks, und das bereits 1977. Demnach sind die Stilmittel, mit denen Wong arbeitet, per se nicht unbedingt neu oder besonders innovativ. Aber, und darauf kommt es an, WIE er diese Stilmittel einsetzt, das ist anders und in gewisser Weise neu. Du behauptest, Wong wüßte gar nicht, wie man einen Film eigentlich machen soll. Das hört sich irgendwie danach an, als ob Du wüßtest und bestimmen wolltest, wie man einen Film eigentlich zu machen hat. Außerdem widersprichst Du Dir ja selbst, wenn Du einerseits sagst, Wong könne keinen Film machen, aber andererseits schreibst, daß FALLEN ANGELS edel verpackt sei. Letzteres heißt doch, daß Wongs Inszenierung edel und damit gut ist, oder? So, und da haben wir´s schon: Es geht es ja bei den Filmen von Wong Kar Wai gerade um, wie gesagt, die Verbindung von Bild und Ton und die dadurch erzeugten Stimmungen, die dadurch erzeugte Atmosphäre, Gefühle usw. (mich hat FA ob Du´s glauben willst oder nicht, tatsächlich zutiefst bewegt) - nicht aber um eine linear erzählte Geschichte. Das, was Du von ihm forderst, ist gar nicht Wongs Ziel. Wie der etwas bodenständigere Patrick Tam in den 80ern experimentiert Wong halt gerne mit Handlungs- und Zeitebenen und verschiedenen Handlungskonstruktionen (am deutlichsten wohl in ASHES OF TIME).
Mit Deinem Kunst-Beispiel bekräftigst Du im weiteren nur, was in Deinen vorherigen Zeilen schon zum Ausdruck kommt, nämlich eine gewisse Ignoranz gegenüber allem, was Du nicht verstehst oder mit dem Du nix anfangen kannst (und das soll hier keineswegs oberlehrerhaft klingen, oder so). Ich persönlich bin auch kein Freund der modernen Kunst (ich kann weder mit Picasso noch den Jungen Wilden noch der Pop Art-Schiene was anfangen). Dennoch frage ich mich, was mir das Recht gibt, das als Scheiße oder Mist zu bezeichnen.

Grüsse,

Stefan
CineAsia

P.S.: nur mal ´ne Frage: Was hast Du eigentlich von Wong Kar Wai gesehen, seine Drebücher mitgerechnet???
Stefan Borsos
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Beitragvon Stefan Borsos am So, 19.11.2000, 2:01

Hallo Mark,

ja, doch, ich finde WING CHUN auf jeden Fall besser als BALLISTIC KISS. Ist zwar schon ´ne Weile her, daß ich ihn gesehen habe, aber ich fand ihn damals ziemlich gut, nicht unbedingt ein Highlight, aber doch sehr nett und charmant. Vor allem war er von Yuen Woo Ping recht ordentlich choreographiert, und den Humor fand ich auch nicht störend.
Was mich an BK gestört hat, ist ja nicht das Schießen ohne nachzuladen (das gibt´s ja ohnehin in jedem zweiten HK-Actionfilm Bild), sondern schlichtweg, daß Yen hier einen auf große Kunst macht, dabei allerdings nicht mal weiß, wie man Stilmittel wie etwa Zeitlupe sinnvoll einsetzt. Es wirkt in etwa so, als wollte Chuck Norris mit sich selbst in der Hauptrolle ein Shakespeare-Stück verfilmen. Aber mal im Ernst: Es ist ja nix Schlimmes dran, wenn jemand einen guten Film machen will. Aber wenn dieser jemand kein Talent dazu hat, dann wird´s peinlich - wie Martin schon so richtig schrieb. Schau Dir doch nur den recht ähnlichen HER NAME IS CAT an (Michael Wong als einsamer Cop mit einer kleinen Tochter - daß ich nicht lache) oder die ganzen miesen Amateurfilme, in denen man versucht, John Woo nachzueifern. Werden denn Filme automatisch gut, nur weil die Intention/das Ziel ein gutes war, aber die Umsetzung völlig mißlungen ist??? Ich bitte Dich.

Grüsse,

Stefan
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Beitragvon Marco am So, 19.11.2000, 4:00

Hallo Stefan!

Hmm, wenn es nur daran liegen würde, daß ich bei FA eine tolle Aussage erwartet hätte, dann dürfte mir "Pulp Fiction" ja auch nicht gefallen haben. Der hatte ja auch nicht den Ansatz einer Aussage. Wenn ich mich an der gestylten Optik stören würde, dann müßte mir theoretisch auch "Beyond Hypothermia" und zig andere Filme nicht gefallen. Dem ist aber nicht so, also muß es irgendwo anders haken. Es ist das Gesamtwerk, das mir nicht gefällt. Wie Wong die Elemente zusammenfügt und was am Ende als Ergebnis dabei herauskommt kann mich einfach nicht überzeugen. Du schreibst weiter, daß es seine Intention war, Gefühle beim Zuschauer hervorzurufen. Das ist ihm bei mir einfach nicht gelungen. Wenn das wirklich seine Absicht war, dann dürfte auch klar sein, warum ich den Film nicht mag. Der Funke ist schlichtweg nicht übergesprungen. Ach ja, und ich forde von ihm gar keine lineare Geschichte. Das behauptest Du einfach. Das habe ich aber nie geschrieben.

Noch ein Punkt zum Thema Kunst. Du fragst, was Dir (oder jedem anderen) das Recht gibt, das Werk eines Menschen als Mist zu bezeichnen. Die Antwort ist einfach. Der eigene Geschmack gibt uns das Recht dazu. Entscheidend ist nur, ob ich behaupte, ob meine Meinung die allein Gültige ist, oder ob ich so fair und tolerant bin, auch andere Ansichten zu respektieren. Ich weise jetzt noch mal (schon zum dritten oder vierten mal!) darauf hin, daß ich meinen eigenen Geschmack habe und Du Deinen. Ich finde FA ist Mist, Du nicht. Ich lasse Dir Deine Meinung und werde einen Teufel tun und versuchen, Dich zu bekehren! NOCHMAL: Das FA Mist ist, ist nur MEINE Meinung und nicht das Wort Gottes!!! Bitte reite nicht weiter darauf rum. Das führt zu nichts.

Kann Wong nun gute Filme machen oder nicht? Du beantwortest dies mit dem Verweis auf seine Drehbücher. Das beweist für mich persönlich nicht viel. Wer gute Drehbücher schreibt muß noch lange kein guter Regisseur sein. Bei den Erzählformen muß ich Dir allerdings recht geben. Wer gute Drehbücher schreibt, der sollte sich schon damit auskennen.

Dann noch eine Antwort auf Deine Frage, was ich bisher von ihm gesehen habe. Das sind FA und "Chunking Express". Nach FA dachte ich mir, daß ich ihm noch eine Chance gebe. Aber nach CE hatte ich wirklich genug. OK, hätte ich vielleicht, wie Martin es vorschlug "As Tears Go By" gesehen, dann würde meine Meinung über ihn jetzt wohlmöglich anders aussehen, aber das ändert nichts daran, daß FA für mich noch immer ein schlechter Film ist. Dann wäre Wong für mich vielleicht ein guter Regisseur gewesen, der mit FA und CE einfach nur ganz tief ins Klo gegriffen hat. Wer weiß?

Eine Bitte habe ich noch an Dich. Bitte zügle den teilweise etwas agressiven Grundton in Deinen Postings. Wahrscheinlich ist das nicht böse von Dir gemeint, sondern soll mich sicher zu bestimmten Aussagen provozieren, aber ich mag das einfach nicht. Du bezeichnest mich als oberflächlich, ignorant, meine Aussagen seien "völlig daneben" und "Quatsch". Und immer wieder vermittelst Du das Gefühl, daß ich meine Ansichten als unumstößlich und in Stein gemeißelte Gebote Gottes betrachte. Und wieder einmal: Ich will niemanden belehren, bekehren oder abwerten. Jeder nach seiner Fasson. Also, weniger Emotionen bitte!

Grüße
Marco

P.S.: Noch was zu meiner Bitte bezüglich der Emotionen. Deine Postings sind wirklich relativ emotional und mitreißend. Vielleicht bist Du vielleicht für Filme wie FA einfach empfänglicher. Wie ich schon schrieb, bei mir hat der Film gar nichts ausgelöst.
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Beitragvon Stefan Borsos am So, 19.11.2000, 6:17

Hallo Marco,

obwohl die Sache für mich eigentlich schon beendet war, will ich doch noch kein paar Kleinigkeiten sagen (dann ist aber wirklich Schluß, ehrlich Bild):
Zunächst einmal bin ich der Meinung, daß Diskussionen emotional geführt werden SOLLTEN (und da ist WKW natürlich ein gutes Thema, gerade weil sich, wie Du schon geschrieben hast, bei ihm die Geister scheiden). Daß jeder einen eigenen Geschmack/eine eigene Meinung hat, ist klar und muß nicht extra gesagt werden. Jeder kann seine Umwelt nur aus seinem Blickwinkel betrachten. Aber bei Diskussionen über Film oder Kunst im allgemeinen sollte man eine Ebene finden, auf der man relativ objektiv über ein Kunstwerk diskutieren kann (wenn das nicht bis zu einem gewissen Punkt ginge, wäre ja die gesamte Kritik hinfällig). Ausgangspunkt für unsere wenig ertragreiche Auseinandersetzung war ja Deine Behauptung, PULP FICTION wäre nicht-linear und puzzle-artig, FALLEN ANGELS dagegen nur wirr. Das ist, wenn man die eigene Meinung und die damit einhergehende Wertung mal wegläßt und es rein faktisch betrachtet, falsch - und das war ja auch mein Kritikpunkt. Die Behauptung, daß Wong Kar Wai ein Dilettant ist, IST Quatsch - egal, ob man nun seine Filme mag oder nicht. Ich finde, es kommt bei solch einer Diskussion sehr stark darauf an, WIE man seine Worte wählt. Es besteht ein großer Unterschied, wenn man sagt, daß Wong Kar Wais Filme Mist oder schlecht sind oder wenn sagt, daß man mit ihnen nix anfangen kann (wobei die Wortwahl auch vom Kunstwerk selbst abhängt). Und bei Dir hatte ich durch Deine Wortwahl tatsächlich den Eindruck, Du würdest Deine Aussagen für allgemeingültig halten.
Daß der Vergleich zwischen BK und FA falsch = völlig daneben ist, hast Du ja dann später selbst geschrieben. Also, kein Problem.
Was die Sache mit der Ignoranz angeht, so besteht sicherlich kein Zweifel daran, daß es viele Menschen gibt, die grundsätzlich bestimmte Kunst- und Stilrichtungen ablehnen, nur weil sie sie nicht kennen, nicht verstehen. Das ist in meinen Augen ignorant und oberflächlich. Ich meine, auch ich verstehe viele Kunstwerke nicht, weiß nicht, was an ihnen so toll sein soll, dennoch tue ich sie nicht als Mist ab. Aber genug davon.

Grüsse,

Stefan
CineAsia

P.S.: Ich glaube nicht, daß Du abgesehen von AS TEARS GO BY an den restlichen Filmen WKWs Deine Freude haben würdest, die sind nämlich ganz ähnlich wie FA und CE Bild...
Stefan Borsos
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Beitragvon Marco am Mo, 20.11.2000, 23:47

Hallo Stefan!

Jetzt verstehe ich, was Du wolltest. Da haben wir uns wohl beide etwas mißverstanden. Also, auch wenn es so rüber kam (und das kam es nach nochmaligem Lesen durch mich wirklich), so halte ich Wong nicht für einen Dilettanten. Und verschlossen gegenüber andersartigen Dingen bin ich auch nicht. Das kam aber auch so rüber durch meine Texte. Auch ich kann mit Moderner Kunst nicht viel anfangen, aber eine Bekannte von mir betätigt sich auch in diesem Feld, und viele ihrer Werke gefallen mir sehr gut (und das nicht, weil sie meine Bekannte ist). Wenn jemand etwas Neues ausprobiert, dann sollte man ihm auch eine Chance geben. Allgemeine Verurteilungen sind immer schlecht. Erst mal anschauen, nachher kann man immer noch meckern. Bild

Wie auch immer, das soll es denn auch wirklich gewesen sein.

Grüße
Marco
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